••• Von Britta Biron
WIEN. Ein häufiger und durchaus berechtigter Kritikpunkt an hybriden Veranstaltungsformaten betrifft die spürbare Trennung zwischen physischen und virtuellen Teilnehmern. Im Austria Center Vienna (ACV) wollte man sich mit den Einschränkungen, die eine solche „Zweiklassengesellschaft” mit sich bringt, nicht länger abfinden.
„Die Veranstaltungsbranche ist im Umbruch, daher möchten wir als Vorreiter innovative Wege aufzeigen, wie wir das Erlebnis vor Ort möglichst authentisch mit der gesamten Welt teilen können – also das Beste aus beiden Welten, der analogen und der digitalen, miteinander zu vereinen”, erklärt Susanne Baumann-Söllner, Direktorin des Austria Center Vienna. „Wir wollten ein Format anbieten, welches weggeht vom frontalen Vortrag – hin zu einer echten Diskussion. Bei dieser sollen die klassischen Hierarchien aufgelöst werden und sich die virtuellen Teilnehmer genauso wie die Personen im Saal einbringen können.”
Mitten drin, statt …
Dafür wurde gemeinsam mit dem Konzept- und Produktions-Studio Media Apparat, dem Eventanbieter Flave und dem Videotechnik-Partner AV-Professional der Hybrid Circle entwickelt. Um das Diskussionszentrum sitzen die Teilnehmer in kreisförmigen Anordnung. Darum herum sind acht Leinwände positioniert, über die die Diskussionsteilnehmer, unabhängig davon, ob sie im Saal oder digital zugeschaltet sind, eingeblendet werden und sich gegenseitig sehen.
Das Format ist skalierbar – von 20 bis zu mehreren Hundert Personen – und eignet sich sowohl als Ergänzung für Großkongresse als auch für exklusive Diskussionsrunden im kleinen Rahmen.
… nur digital dabei
Premiere feierte der Hybrid Circle im Rahmen des Expert-Talks „Nach der Pandemie ist vor der Pandemie” mit Renée Gallo-Daniel, Präsidentin der Österreichischen Impfmittelhersteller, und Richard Gauss, Bereichsleiter Gesundheits- und Sozialplanung der Stadt Wien. „Das Feedback aller Teilnehmer war extrem positiv”, freut sich Baumann-Söllner.