MARKETING & MEDIA
© PantherMedia/firn

Redaktion 31.03.2023

EU-Kommission geht gegen Grünfärberei vor

Die Brüsseler Behörde will Mindeststandards von Unternehmen in Sachen Umweltschutz.

••• Von Sascha Harold

WIEN. Dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Trend liegen, hat auch zur Folge, dass immer mehr Unternehmen die Themen für sich in Anspruch nehmen – nicht immer mit einwandfreien Methoden. Die EU-Kommission will sich besonders dem Thema Greenwashing widmen und ein neues Gesetz vorlegen, um dagegen vorzugehen. Die PR-Agentur Grayling beschäftigt sich seit Längerem mit der Kommunikation von Nachhaltigkeits- und CSR-Themen und sieht eine Trendwende gekommen, die durch die neue EU-Initiative verstärkt werden dürfte.

Moritz Arnold, Managing Director bei Grayling und Leiter der Corporate Affairs Unit, zu den allgegenwärtigen Nachhaltigkeitsversprechen: „Konsumenten und Stakeholder wie Politik und NGOs reagieren auf solche Versprechen zunehmend misstrauisch. Was zu schön ist, um wahr zu sein, wird schneller durchschaut als früher.” Unter anderem die Fußball-WM in Katar habe aus seiner Sicht im vergangenen Jahr viele Negativbeispiele dafür hervorgebracht.

Taten müssen folgen

Der Kommissions-Vorstoß wird weiter Bewegung in das Thema bringen, ist Arnold überzeugt. „Welche konkreten Sanktionen bei Nichteinhaltung der Bewertungskriterien folgen werden, steht noch nicht fest, aber klar ist, dass mit Worthülsen oder Alibi-Lösungen wie Emissionsgutschriften jetzt endgültig Schluss ist.” Unternehmen müssen daraus die richtigen Schlüsse ziehen: „Bestehende Nachhaltigkeits- und Inklusionsaktivitäten sollten genau analysiert werden. Wo keine nachvollziehbare bzw. datenbasierte Ergebnisse feststellbar sind, muss neu gedacht werden.”

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL