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© APA / Helmuth Fohringer

Redaktion 03.04.2019

EU-Wahl: Facebook kann Einmischung nicht ausschließen

Die EU hatte Facebook, Google und Twitter vorgehalten, nicht genügend zu unternehmen; jetzt werden die Abwehrmaßnahmen kontinuierlich ausgebaut.

DUBLIN / MENLO PARK. Facebook-Chef Mark Zuckerberg kann eine Einmischung bei den Europawahlen von außen nicht komplett ausschließen. Man habe zwar viele Fortschritte gemacht. "Aber in einer Welt, in der Staaten versuchen, sich in Wahlen einzumischen, gibt es nicht die eine Sache, die wir tun können und dann ist das Problem gelöst", sagte der Chef des Internetkonzerns in einem Interview mit dem irischen Sender RTE.

Die Plattformen des US-Konzerns, zu dem auch Instagram und WhatsApp gehören, werden häufig intensiv in die Wahlkampagnen von Politikern eingebunden, sie sind allerdings in der Vergangenheit auch Opfer von Falschinformationen und Hassrede sowie Beeinflussung aus dem Ausland geworden. So vermuten US-Geheimdienste, dass sich Russland in die Präsidentschaftswahlen in den USA 2016 eingemischt hat. Seitdem habe es viele wichtige Wahlen gegeben und es habe kaum Zwischenfälle gegeben, sagte Zuckerberg in dem Interview. Das zeige, dass die Maßnahmen, die der Konzern ergriffen habe, wirkten. "Das ist ein anhaltendes Wettrüsten, in dem wir unsere Abwehrmaßnahmen kontinuierlich aufbauen, aber auch diese raffinierten Regierungen ihre Taktiken weiterentwickeln."

Die Europäische Union hatte im Februar Facebook, Google und Twitter vorgehalten, nicht genügend zu unternehmen, um ihre Zusage zur Bekämpfung von Falschmeldungen vor der Europawahl umzusetzen. Vor zwei Wochen hatte Facebook dann angekündigt, dazu ein Zentrum einzurichten, das rund um die Uhr mit Ingenieuren, Datenwissenschaftlern, Forschern und Politik-Experten besetzt sein werde und sich mit externen Organisationen koordiniere. Facebook will dabei mit der Nachrichtenagentur dpa und dem Journalisten-Netzwerk Correctiv die Echtheit von Posts überprüfen. (APA/Reuters)

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