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© Matthias Auer

Im Talk88.6-Geschäftsführer Ralph Meier-Tanos (l.) und Co-Geschäftsführer Thomas Korponay-Pfeifer: Verdoppelung der Hörerschaft ihres Senders.

Redaktion 24.05.2024

„Freuen uns über alle, die den Weg mitgehen”

Neben etlichen anderen Siegern kennt der aktuelle Radiotest vor allem einen Gewinner: Radio 88.6.

••• Von Dinko Fejzuli

Wenn man einen einzigen Sieger für diesen Radiotest hervorheben müsste, dann wäre dies auf jeden Fall der Sender 88.6, denn: Nicht nur dass man im Osten das Ergebnis mehr als deutlich steigern konnte, auch national betrachtet, hat 88.6 seine Hörerschaft quasi verdoppelt – ein Umstand, den vor allem ein Radiosender nicht oft vermelden kann.

medianet nahm das für die Verantwortlichen mehr als erfreuliche Ergebnis zum Anlass und bat Ralph Meier-Tanos, Günther Zögernitz – Co-Geschäftsführer der gemeinsamen Vermarktungstochter von radio 88.6, RadioCom – und Thomas Korponay-Pfeifer, programmlicher Leiter, um einige Antworten.


medianet:
Herr Meier-Tanos, die Ergebnisse des aktuellen, verspätet erschienenen Radiotest sind da, und die Privatsender haben gut abgeschnitten. Wie zufriedenstellend sind die Ergebnisse für 88.6?
Ralph Meier-Tanos: ‚Zufriedenstellend' wäre wohl eine Untertreibung – im Prinzip fehlen uns – und damit meine ich das gesamte 88.6-Team – die Worte: 221.000 neue Hörerinnen und Hörer im Jahresvergleich, Nummer eins Privatradio im Osten Österreichs, den Marktanteil österreichweit fast verdoppelt. Das ist ein Ergebnis, von dem traut man sich nicht mal zu träumen und es war nur erreichbar durch ein starkes Team und einen sehr Hörer-nahen Zugang zum Medium. Das hat uns nicht nur um so viel größer gemacht, das hat auch zu einer immens starken Bindung zwischen dem Sender und seinen Hörerinnen und Hörern geführt.

Wir werden jetzt nicht übermütig, sondern bleiben unserem Weg treu und freuen uns über alle, die diesen Weg mitgehen.


medianet:
Apropos Ostösterreich – bei manchen unter Umständen im Kopf aus der Historie heraus noch als Sender vor allem in der Region Wien und Niederösterreich stark verankert, ist radio 88.6 mittlerweile aber in insgesamt fünf Bundesländern zu hören, womit Sie sich mit Mitbewerbern wie Arabella oder Energy matchen.
Meier-Tanos: Ja, es stimmt schon – radio 88.6 ist bzw. war historisch gesehen stark in Wien und Niederösterreich – vor allem in Wien – verankert. Die Ausdehnung des Sendegebiets erfolgte schließlich in mehreren Schritten und über einen längeren Zeitraum hinweg.

2012 erhielten die lokalen Sender in Niederösterreich und dem Burgenland den Namen radio 88.6 – wenngleich in diesen Gebieten noch unterschiedliches Programm, vor allem unterschiedlich zum Sender in Wien gemacht wurde. Der dann entscheidende Schritt war sowohl inhaltlich als auch verbreitungstechnisch 2017.
Ab diesem Zeitpunkt waren wir ein großer regionaler Sender für Wien, Niederösterreich und dem Burgenland mit einem Programm und ab diesem Zeitpunkt gab es auch im Claim und im Programm ein klares Bekenntnis zu Rock.
Seit 2019 sind wir über DAB+ national verbreitet. Und durch diese DAB+ Verbreitung konnten wir gut erkennen, dass unser Programm auch in anderen Bundesländern Hörer findet, Bundesländer, in denen wir via UKW nicht verbreitet und hörbar waren. 2023 hat sich schließlich die Möglichkeit für uns in der Steiermark (genau genommen in Graz u.U) und später in Oberösterreich ergeben. Auch dort wird das radio 88.6-Programm gut angenommen – in diesen beiden Sendegebieten mit viel regionalen Programmteilen.
Ich würde also nicht von einem Match gegen unsere Mitbewerber sprechen – die machen das, was sie tun, ebenfalls gut und bedienen andere Zielgruppen. Wir konzentrieren uns auf unser Programm und darauf, die Rockfans in den Sendegebieten zu erreichen. Unsere Expansion in fünf Bundesländer hat es uns ermöglicht, eine breitere Hörerschaft zu erreichen. Diese geografische Ausweitung ist demnach ein wichtiger Schritt in unserer Wachstumsstrategie und spiegelt unser Ziel wider, ein führender Privatsender in ganz Österreich zu sein.

 

medianet: Wie wichtig ist diese verbreiterte Präsenz auch in Richtung Media-Agenturen und direkten Werbekunden?
Günther Zögernitz: Die erweiterte Präsenz ist enorm wichtig für unsere Position bei Media-Agenturen und Werbekunden. Eine größere Reichweite bedeutet schlichtweg ein attraktiveres Angebot für Werbepartner zu haben. Z.B.: Wir sind ja nicht nur der drittgrößte Sender in Österreich oder das Nr. 1-Privatradio im Osten Österreichs – wir haben zudem im werberelevanten Segment 14–49 einen Marktanteil von bereits sieben Prozent in der Steiermark bzw. fünf Prozent in Oberösterreich. In den beiden Bundesländern waren wir nicht einmal über die gesamte Periode 2023 via UKW empfangbar. Das sind starke Zeichen in den Werbemarkt. Wir sind überzeugt, dass unser Programm letztlich in ganz Österreich erfolgreich sein kann, die Affinität zu Rock als Genre und Freunden des Genres als Stimmen des Senders ist keine Bundeslandsache, das kann überall seine Fans finden.
Meier-Tanos: Noch etwas, das für unsere Kundinnen und Kunden sehr attraktiv ist: Unser Nahverhältnis zu den Hörerinnen und Hörern, das hohe Vertrauen, das sie uns entgegenbringen, macht uns zu einem attraktiven Partner für Werbekunden in allen Märkten. Wir können demnach umfangreicher und diversifizierter Zielgruppen ansprechen. Wir nutzen die immer größer werdende Reichweite und kombinieren die Hörfunk-Werbemöglichkeiten verstärkt mit digitalen Vermarktungs-Elementen. Das macht uns zu einem noch interessanteren Partner für regionale und auch nationale Werbekampagnen.

medianet:
Sie haben DAB+ schon angesprochen. Ihr Sender ist seit fünf Jahren via DAB+ hörbar. Hier kommt es ja im Juni zu weiteren Sendern. Wie wichtig ist diese Kombi aus nationaler Verbreitung über DAB+ und regionaler Verbreitung über UKW für Sie?
Meier-Tanos: Für uns ist diese Kombi von großer Bedeutung, weil sie speziell für uns und unser Produkt der richtige Weg ist. DAB+ ermöglicht uns, eine breite, nationale Hörerschaft niederschwellig zu erreichen und unser Programmangebot in höchster Qualität zu verbreiten – also definitiv ein Pluspunkt für uns. Gleichzeitig bleibt die regionale Verbreitung über UKW essenziell, um unsere lokale Verwurzelung – im Hörer- wie im Werbemarkt) – und unsere starke Hörerbasis in den einzelnen Bundesländern zu pflegen. Diese duale Strategie ermöglicht es uns, sowohl national als auch regional relevant und präsent zu bleiben. Wir können via DAB+ unser Programm national bekannter machen. Der Radiotest weist uns auch deshalb in jedem Bundesland Hörer aus, obwohl wir nur in fünf von neun Bundesländern via UKW verbreitet sind.

medianet:
Sie haben es schon erwähnt, laut aktuellen Radiotestzahlen ist 88.6 unter den Privatsendern die nationale Nummer zwei, wobei es von 2022 auf 2023 in der ZG 14–49 Mo–So einen deutlichen Sprung von 5,3 auf 8,1 und nun auf 9,9 Prozent gab. Worauf führen Sie diesen Aufwärtstrend zurück?
Meier-Tanos: Wenn man sich die Zahlen von radio 88.6 über einen längeren Zeitraum – z.B. die letzten zehn Jahre – ansieht, dann erkennt man sehr schnell, dass es sich dabei weniger um einen Trend als mehr um eine nachhaltige Entwicklung handelt.

Eine Formel gibt es dafür nicht – und hätte ich sie, würde ich sie wahrscheinlich nicht verraten – ; es sind – wie so oft – unzählige einzelne ‚Zutaten', welche in der richtigen Dosierung und dem richtigen Timing ein solches Ergebnis entstehen lassen. Es geht dabei vor allem um das Schlagwort ‚Weiterentwicklung' und darum, dass wir uns vor allen anderen Dingen zuerst um unser Produkt – unser Programm – als wichtigsten Teil kümmern. Dann folgen alle weiteren Teile …

Thomas Korponay-Pfeifer: Auf ein Konzept aus ehrlicher Arbeit, einem Bekenntnis zu Rock- und handgemachter Musik und einem unprätentiösen Auftreten, das die Hörerinnen und Hörer aktiv ins Programm einbindet. Wir versuchen, kein Programm vom ‚großen Radiosender 88.6' für den kleinen Mann und die kleine Frau zu machen, wir sind dieser ‚kleine Mann' bzw. die ‚kleine Frau'.

Wir sind ein Sender von Fans und wir senden für Fans und das schätzen unsere Hörerinnen und Hörer. Wir haben ein fabelhaftes Programmteam, das die Senderwerte liebt und lebt und hervorragend umsetzt. Die Ideen kommen aus dem Team, die strategischen Überlegungen werden ausgezeichnet in die Tat umgesetzt. Dazu gehört auch ein ungewohnt offener Umgang mit Themen, die die Menschen bewegen. Wir wollten und wollen das Medium Radio homogen in eine völlig veränderte Medienlandschaft eingliedern. Das scheint uns ganz gut zu gelingen (lacht).

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