WIEN. Die juristische Auseinandersetzung zwischen den Eigentümern der Kronen Zeitung geht in die nächste Runde. Die Funke-Mediengruppe wird das Urteil des Schweizer Schiedsgerichts, das vergangene Woche ergangen ist, anfechten. Das teilten Funke und Signa-Holding am Montag mit. Grund dafür seien unter anderem "die im Schiedsverfahren aufgetretenen schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten".
Urteilsverkündung
Vergangenen Mittwoch hatte es im jüngsten Schweizer Schiedsgerichtsverfahren zwischen der Funke-Mediengruppe und der Kronen Zeitung ein Urteil gegeben. Kronen Zeitung- Herausgeber und -Eigentümervertreter Christoph Dichand sah durch dieses die Vorrechte der Dichands in den Verträgen mit der Funke-Gruppe "vollinhaltlich" bestätigt.
Der Funke-Mediengruppe, die unter anderem die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) herausgibt, und der Familie Dichand gehört jeweils die Hälfte der Kronen Zeitung. Seit 2018 ist in Funkes Beteiligungsunternehmen auch die Signa-Holding des österreichischen Immobilienunternehmers Rene Benko an Bord.
Ausbau der Stimmenmehrheit
Einen Verkauf ihrer Anteile an den Gesellschaften der Krone, dem Kurier oder der Mediaprint schließen die Funke-Mediengruppe sowie Signa "kategorisch aus", hieß es in der Aussendung außerdem. Die Familie Dichand hatte nach dem Urteil gegenüber dem Standard Interesse an den Krone-Anteilen der Funke-Gruppe bekundet.
Funke und Signa wiesen außerdem darauf hin, dass das deutsche Bundeskartellamt Mitte Februar die von ihnen angemeldete Erlangung der Mehrheit an den Krone-Gesellschaften freigegeben habe. Sobald diese "auch in Österreich kartellrechtlich genehmigt beziehungsweise nicht untersagt wird, streben die Gesellschafter den weiteren Ausbau ihrer heute schon vorhandenen Stimmenmehrheit an", hieß es weiter. (red)