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© Stephan Polzer

Redaktion 07.03.2024

Generationenwechsel im Österreichischen Musikrat

Dachverband wählt seine erste Präsidentin.

WIEN. Erstmals im nunmehr 68-jährigen Bestehen des Österreichischen Musikrats (ÖMR) steht mit Eva-Maria Bauer, MA (Universität für Weiterbildung Krems, Musikfabrik NÖ) eine Frau als Präsidentin an der Spitze. Sie löst Harald Huber ab, der dem ÖMR 18 Jahre erfolgreich vorstand und sich als Vize-Präsident künftig vorrangig um die Pflege internationaler Kontakte und um das Projekt Österreichischer Jazzpreis kümmern wird. Günther Wildner bleibt Generalsekretär.

Der Österreichische Musikrat repräsentiert das Musikleben in Österreich in seiner ganzen Vielfalt und Breite. Als Dachverband vertritt er die Interessen von rund 380.000 Musikschaffenden im Amateur- und Profibereich. Zu seinen 37 institutionellen Mitgliedern zählen beispielsweise die Musikuniversitäten Österreichs, der Chorverband und Blasmusikverband, die Vereinigungen der Komponistinnen und Komponisten, die Musikergilde, Verwertungsgesellschaften wie AKM und OESTIG und der „Indie“-Verband VTMÖ. Auch die verschiedenen musikalischen Genres sind im Musikrat mit Sitz und Stimme vertreten – von der Klassik bis zum Schlager.

„Die große Vielfalt unserer Mitglieder und ihre unterschiedlichen Perspektiven sind das, was uns stark und einzigartig macht“, erklärt die neu gewählte Präsidentin. „Aktuell setzen wir uns u.a. für Fair(er) Pay für Musikerinnen und Musiker, eine faire Vergütung für Urheberen am digitalen Markt, ein faires System der sozialen Absicherung und eine qualitativ hochwertige musikalische Bildung ein.“

Als ein wichtiges Zeichen für Diversität, Anerkennung und Repräsentation der musikalischen Szene in Österreich ist es dem Musikrat gelungen, den Österreichischen Jazzpreis neu aufzusetzen. Am 5. Dezember 2024 soll er erstmals seit 2009 wieder in den Kategorien „Bestes Album“, „Bester Live-Act“ und „Best Newcomer“ verliehen werden. „Es freut mich sehr, dass das Ansuchen des ÖMR gemeinsam mit mica – music austria, Porgy & Bess und Ö1 Jazzredaktion nun bewilligt wurde. Ein neuer Österreichischer Jazzpreis wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKoeS) und der Stadt Wien (MA7) finanziell ausgestattet. Näheres in Kürze!“, sagt Harald Huber.

Der ÖMR orientiert sich in seiner Lobbying Arbeit inhaltlich an den „Five Music Rights“, die der Internationale Musikrat 2001 proklamiert hat. Das Recht auf Zugang zu Kunst und Kultur und auf freien künstlerischen Ausdruck, das Recht auf Wertschätzung der künstlerischen Leistung und entsprechende Vergütung sind keine leeren Versprechungen, sondern grundlegende Menschenrechte, für die der ÖMR einsteht. Es läuft auf die Frage hinaus: Was ist uns Kunst und Kultur wert?

Mehr als 37.500 Aufführungen mit Live-Musik, rund 3,5 Millionen Besucheren von Theater- und Konzertbühnen (1) und 215 Millionen Euro Jahresumsatz am österreichischen Musikmarkt (2) trotz der Covid-19 Pandemie im Jahr 2022 sprechen eine deutliche Sprache: Musik ist unverzichtbar, sie ist ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Österreich.

„Wir werden als Österreichischer Musikrat dafür kämpfen, dass das auch so bleibt. Dass die Musikeren, Komponisten, Produzenten und Musikpädagogen in ihrer Tätigkeit gesehen, gehört und wertgeschätzt werden, dass sie gute Rahmenbedingungen und Strukturen vorfinden und eine faire Vergütung für ihre Leistungen erhalten“, so Bauer.

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