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Redaktion 31.01.2023

iab austria präsentiert „New Year, New Work“

Im Rahmen des diesjährig ersten iab NETwork Events luden das iab austria und IP Österreich am 24. Jänner 2023 zum Austausch über „New Work“ – die Zukunft der Arbeit.

WIEN. Örtliche Flexibilität, persönliche Entfaltung, zunehmendes Selbstmanagement: Die voranschreitende Digitalisierung verändert die Arbeitswelt enorm. Neben der Entstehung neuer Geschäftsmodelle sowie adaptierter Unternehmensstrukturen, hat das Konzept „New Work“ die Veränderung sowohl beruflicher Interaktionen, arbeitsbezogener Inhalte als auch erforderlicher Produktions- und Arbeitsprozesse zur Folge. Um dahingehend zukünftige Entwicklungen zu beleuchten, das Potenzial des neuen Arbeitens aufzuzeigen sowie Strategien für Unternehmen anzubieten, lud das iab austria gemeinsam mit IP Österreich Dienstagabend, den 24. Jänner 2023, zum Networking-Event „New Year, New Work“. Anknüpfend an die einleitende Keynote von Petra Hauser (Brainbirds Österreich), fachsimpelten Regina Karner (EY Österreich), Psychotherapeut und Coach Hans Christian Jurceka, Doris Rauscher-Kalod (Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich), Diego del Pozo (Tunnel 23) sowie Maresa Mayer (karriere.at) über die Arbeitswelt der Zukunft, boten Hilfestellungen und gaben Einblicke in persönliche Erfahrungen. Durch die Diskussionsrunde führte Herbert Rohrmair-Lewis (Zum Goldenen Hirschen).
„New Work“ ist mehr als nur das Arbeiten im Home Office

Erstmals 1980 von Frithjof Bergmann definiert, ist „New Work“ heute relevanter denn je. So werden Kommunikation, Tools und Informationen zunehmend strategisch sinnvoll digitalisiert und machen ein effizientes, modernes und mobiles Arbeiten möglich. Um jedoch zielgerichtet und integrativ wirken zu können, muss die neue Art des Arbeitens – vor allem definiert durch Zusammenhalt, Teilhabe und Selbstbestimmung – Individuen vorrangig als Mitgestalter, nicht als Betroffene wahrnehmen. Zudem sollte die Tätigkeit sinnerfüllend sein und die Leidenschaft angeregt werden. Anhand dieser Ziele entwickelten Petra Hauser und Partner das Unternehmens-Manifest von Brainbirds. Gründend auf Menschenzentrierung, Eigenverantwortung und Chancenorientierung umfasst dieses die wichtigsten Aspekte von „New Work“.

„‚Meaning matters to employees‘: So nannten ganze 69 Prozent der Befragten der ‚PwC’s Global Workforce Hopes and Fears Survey 2022‘ einen erfüllenden Job als ‚Top 2‘-Motiv, den Job nicht zu wechseln. Kollaboration, eine erfüllende Arbeit sowie mehr Team-Verantwortung und Gestaltungsraum gewinnen somit nachweislich zunehmend an Relevanz“, so Brainbirds-Geschäftsführerin Petra Hauser. „Schon jetzt gehen Unternehmen vermehrt auf den Wunsch nach flexibleren Arbeitszeiten ein – dies wird sich in Zukunft sogar noch steigern“, ergänzt PR-Managerin Maresa Meyer (karriere.at).

„In puncto ‚New Work‘ ist es wichtig, mehr weiter zu denken und weniger wie immer: Mehr Verbundenheit, weniger Zweckgemeinschaft ist die Devise. Wodurch der Fokus verstärkt auf den Mitarbeitenden und ihren Potenzialen liegt und die Stärkung der Eigenverantwortung, flexible Arbeitszeiten und -orte sowie neue Arbeitsmodelle wie agiles Arbeiten oder kreative Arbeitsmethoden im Vordergrund stehen“, so Regina Karner, Leiterin People Advisory Services und Partnerin bei EY Österreich.

Veränderungsschmerzen entgegenwirken: Die Herausforderungen von „New Work“
Mit den zahlreichen Chancen von „New Work“ gehen jedoch auch Herausforderungen einher. So würden Corporate Environments Chancenorientierung größtenteils zu wenig nutzen. Wie Therapeut Hans Christian Jurceka anmerkt, befänden sich viele Unternehmen aktuell außerdem in einer Übergangsphase, welche Veränderungsschmerzen mit sich bringt. Vielen Mitarbeitern fällt es schwer, auf mittlerweile lieb gewonnene Statussymbole zu verzichten. Doch auch Berufseinsteiger seien Tunnel23-Geschäftsführer Diego del Pozo zufolge meist mit den neuen Bedingungen überfordert.

Zudem wirke sich auch die Verwischung der Grenzen zwischen Arbeitstag und Feierabend nachteilig aus. Das ständige Arbeiten sei eine Entwicklung, welche vermehrt psychische Belastungsreaktionen wie unter anderem Burn-Outs zur Folge hat. Und auch innerhalb des Betriebs kann „New Work“ zu Problemen führen: Wie Regina Karner erklärt, könne das Gefühl, unterschiedlich behandelt zu werden, für Missverständnisse sowie Unzufriedenheit sorgen.

Um derlei Komplikationen zu vermeiden und sich erfolgreich in die neue Arbeitswelt zu integrieren, liegt die Aufgabe von Unternehmen vor allem darin, Rahmenbedingungen zu schaffen, mit welchen Demotivation vermieden werden kann. Es sei darüber hinaus wichtig, eine Führungskultur zu etablieren, die die Steigerung intrinsischer Motivation begünstigt und innerhalb derer sich die Mitarbeiter entfalten können. Transparenz über die Rahmenbedingungen zu schaffen, sei jedoch mindestens genauso relevant – damit die Mitarbeiter wissen, wo sie stehen. In Hinblick auf die Zukunft werde sich laut Doris Rauscher-Kalod, Leiterin der Abteilung Arbeits- und Sozialrecht (AK Niederösterreich), vor allem die Anzahl an Sabbaticals und Bildungskarenzen mehren – frei nach dem Motto der Flexibilität und persönlichen Entfaltung. (red)

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