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Von links:Struber (RTR), Grünberger (VÖZ), Gorzala (KI-Beirat), Krawarik (APA), Drumm (VÖP), Kräuter (ORF), Fleißner (Moderation)

Redaktion 17.12.2024

Impact-Dialog der RTR Medien: Schulterschluss der Branche zum Thema KI

WIEN. In einem intensiven Austausch diskutierten KI-Experten und Medienschaffende im Rahmen des zweiten KI Impact Dialogs der RTR Medien über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Erkenntnisse zum Einsatz Künstlicher Intelligenz im Mediensektor. Die Veranstaltung war auch eine Reflexion der Arbeitsergebnisse aus einem Jahr „KI-Medien Roundtable“, einer aus hochrangigen Vertretern von Institutionen und Verbänden der Medienbranche zusammengesetzten Plattform. Sie wurde im Zuge der Einrichtung der österreichischen KI-Servicestelle bei der Rundfunk und Telekom-Regulierungs-GmbH (RTR) von deren Fachbereich Medien initiiert. Ziel des Roundtable ist es, vorrangige Fragestellungen rund um den Einsatz von KI im Mediensektor zu identifizieren.

KI-Medien Roundtable und Branchenerhebung zur KI-Kennzeichnung
Zu den zentralen Themen der Fachveranstaltung zählte das Ergebnis einer Branchenerhebung, die die RTR Medien zu Kennzeichnungsmöglichkeiten beim Einsatz von KI-generierten Inhalten durchgeführt hatte. Daraus ergaben sich u.a. von den Medienschaffenden favorisierte Kennzeichnungsformen für Bild-, Video-, Audio- und Text-Inhalte. Jeannette Gorzala, stellvertretende Vorsitzende des KI-Beirats, berichtete über die Arbeit des "KI Medien Roundtables" zu den Herausforderungen in den drei großen Bereichen Urheberrecht, Technik und Regulierung.

Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien, betonte die Bedeutung des Austauschs der Branche im Rahmen des KI-Medien Roundtables auch unter demokratiepolitischen und ethischen Aspekten: „Zum Erhalt des demokratiepolitischen Diskurses in Österreich, hat die Absicherung einer vielfältigen und vertrauenswürdigen österreichischen Medienlandschaft im Wettbewerb gegen die großen Player aus den USA und China höchste Priorität. KI kann dabei helfen, in diesem Wettbewerb zu bestehen. Gleichzeitig muss aber auch darauf Acht gegeben werden, dass neue, heimische Digital-Angebote nicht schließlich durch die Tech-Konzerne inhaltlich ausgehöhlt werden“, so Struber.

Führende Medienvertreter zu Chancen
Die anwesenden Vertreter der österreichischen Medienlandschaft sprachen im Rahmen einer Podiumsdiskussion (Moderation: Barabara Fleißner) über künftige Entwicklungen sowie notwendige Schritte zur Absicherung des Medienmarkts. Verena Krawarik, Leiterin Innovation APA und APA-medialab sowie Mitglied im KI Beirat, erklärte hierzu: „Ein wichtiger Faktor liegt im Thema AI-Literacy. Dazu müssen wir als Medienhäuser nicht nur selbst KI-Kompetenz aufbauen und laufend erweitern, sondern unsere Arbeit mit KI transparent machen und erklären. Dies ermöglicht auch den Aufbau digitaler Kompetenzen bei unseren User:innen. Zusätzlich gilt es, die Gunst der Stunde zu nutzen, um KI-Projekte in Kooperationen zu initiieren und umzusetzen. Dazu gibt auch im internationalen Austausch mit anderen Marktteilnehmern bereits unglaublich viele Ideen und Ansätze“, so Krawarik.

Gerald Grünberger, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ), ergänzte: „KI wird ähnlich einem Tsunami die gesamte Medienbranche bzw. die Contentproduktion erfassen. Auch wenn wir erst am Beginn dieser Welle stehen, so gilt es, auf dieser Welle bestmöglich zu schwimmen bzw. zu surfen, ohne unterzugehen. Im Hinblick auf die Umsetzung der KI-Verordnung wird es für den Medienbereich weitere Präzisierungen benötigen, insbesondere wenn es um den Schutz und die Nachvollziehbarkeit für die Rechteinhaber geht, wenn deren wertvolle Inhalte durch Crawler abgegriffen werden.“

Harald Kräuter, Direktor für Technik und Digitalisierung des ORF, hob zudem die Bedeutung von KI- und Medienkompetenz sowie die Verantwortung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz hervor: „Wichtig ist, die Journalistinnen und Journalisten im Umgang mit KI zu schulen, ihnen Tools in die Hand zu geben, mit denen Sie experimentieren können und lernen, dass KI eine Unterstützung im Arbeitsalltag sein kann. KI kann repetitive Arbeiten übernehmen, sodass mehr Zeit für die Kernaufgaben wie Faktenchecks, Hintergrundgeschichten, Reportagen etc. bleibt. Die Qualität im Journalismus kann somit steigen. Es müssen aber Regeln eingehalten werden. Außerdem kann KI zur Erhöhung der Barrierefreiheit beitragen“, so Kräuter.

Auch Corinna Drumm, Geschäftsführerin des Verbandes Österreichischer Privatsender (VÖP), äußerte sich über die Herausforderungen, die KI im Medienbereich mit sich bringt: „Künstliche Intelligenz wird sehr viele Prozesse in den Medienhäusern verändern. Dabei geht es nicht nur um Medienproduktion, sondern auch um Verbreitung und Medienrezeption. Man muss beachten, dass von traditionellen, redaktionellen Medien, die entsprechenden gesetzlichen und ethischen Regeln unterliegen, keine große Gefahr ausgeht. Vielmehr ist der Blick auf große Plattformen zu richten, die bereits jetzt für Desinformation genutzt werden und wo KI ein Brandbeschleuniger sein kann.“

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