••• Von Sascha Harold
LINZ. Was Stimmungsumfragen betrifft, ist Optimismus derzeit Mangelware. Die Coronapandemie ging 2021 in ihr zweites Jahr, sie prägt auch weiterhin die Grundstimmung in der Bevölkerung. Das zeigt auch die IMAS-Neujahrsbefragung, die bereits zum 50. Mal durchgeführt worden ist. Während die österreichische Bevölkerung noch vor zwei Jahren so optimistisch auf das kommende Jahr blickte wie seit 1989 nicht mehr, hat sich die Stimmung 2020 grundlegend gedreht.
Die Zuversicht liegt mit nur 26% auf einem historischen Tiefpunkt. Besonders besorgt sind dabei Frauen und Menschen ab 60 Jahren. „Die Dauerschleife der Pandemie hat den Optimismus weggeschmolzen, er ist auf dem Tiefpunkt in den Messungen seit dem Jahr 1972”, weiß Paul Eiselsberg, Senior Research Director bei IMAS. Das bestimmende Thema ist dabei, wenig überraschend, die Coronapandemie.
Die Dominanz der Pandemie war 2021 sogar noch stärker ausgeprägt als 2020. Zuversichtlich gestimmte Menschen seien dies vor allem durch die Hoffnung auf die Impfung und die damit verbundene Rückkehr zur Normalität oder aufgrund einer persönlichen positiven Überzeugung, heißt es in der Studie. Aber: Die Dominanz von Corona bietet nicht nur Anlass zu Pessimismus. Denn die Dominanz des Themas bedeutet auch, dass sich Änderungen – also etwa eine Verbesserung in der Pandemieentwicklung – rasch positiv auswirken können.
Chance auf Besserung
Das bestätigt auch Eiselsberg: „Der Hoffnungsschimmer in Bezug auf die Grundstimmung ist sicher, dass die Einschätzung der Gegenwart sehr volatil, also sehr beweglich, ist. Es geht schnell nach unten, aber eben auch wieder nach oben.”
Die Hoffnungen für das Jahr 2022 sind dementsprechend laut IMAS-Erhebung, gesund zu bleiben, eine Rückkehr zur gewohnten Normalität bzw. ein Ende der Pandemie.
Auch die Vorsätze für das neue Jahr wurden wieder abgefragt: Ein gutes Drittel der Bevölkerung gab an, sich bereits Vorsätze vorgenommen zu haben – besonders häufig tun das Personen mit höherer Bildung, Menschen unter 35, Frauen und Städter.