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Journalistinnenkongress/APA-Fotoservice/Reither Fotograf/in: Mirjam Reither

Heimische Journalistinnen trafen sich zum Fachkongress

Redaktion 09.11.2016

Journalistinnenkongress in Wien

IV-Präsident Kapsch: "Hochqualitativer, kritischer Journalismus ist wichtig"

WIEN. Der Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl beschäftigte auch die Rednerinnen bei der Eröffnung des 18. Journalistinnenkongresses im Wiener Haus der Industrie: "Wir müssen für unsere Rechte kämpfen; lassen wir uns nicht entmutigen", sagte die Kongressinitiatorin und Ex-ÖVP-Politikerin Maria Rauch-Kallat.

Diesjähriges Motto der eintägigen Veranstaltung: "Hypes&Hoaxes – Inszenierung und Glaubwürdigkeit". In den letzten 20 Jahren sei für Frauen im Journalismus sehr viel passiert, sagte Rauch-Kallat. Vor 20 Jahren habe es in den österreichischen Medien noch keine weibliche Führungsperson gegeben, heute würden Ressorts sowie ganze Redaktionen von Frauen geleitet. Rauch-Kallat hat die Organisation des Kongresses, ein wichtiger Treffpunkt für Medienfrauen in Österreich, seit Beginn inne. "Es ist nicht schlimm, zu stolpern, es ist wichtig, aufzustehen, unsere Krone zu richten und weiterzugehen", fasste sie ihre Erfahrungen zusammen.

Auch Ines Stilling, Sektionsleiterin für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, fand tröstende Worte. Auch wenn US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton die Wahl nicht für sich habe entscheiden können, sei festzustellen: "Frauen können in Politik und Medien durchaus an der Spitze stehen. Das sieht man am Beispiel der deutschen Kanzlerin Angela Merkel." "Sagen Sie, was sie denken, hinterfragen Sie. Journalismus kann von Sozialen Medien nicht ersetzt werden. Es müssen Zusammenhänge hergestellt und Hintergründe aufgedeckt werden", forderte Stilling die über 150 Zuhörerinnen und Zuhörer auf.

Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender von Rewe International, erinnert daran, dass journalistische Wahrheit Zeit und intensive Recherche benötigten; das dürfe man nicht vernachlässigen. "Die heutige Informationsflut tötet die Information. Das Vertrauen gegenüber Institutionen und Medien sinkt. (…) Endlich ist der Hausverstand weiblich - das ist nicht nur eine Werbekampagne, das ist ein Bekenntnis zu Frauen in Unternehmen", meinte Hensel.

Der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, zeigte sich erfreut, dass der Kongress bereits seit 18 Jahren im Haus der Industrie stattfindet; sein Plädoyer: "Hochqualitativer, kritischer und sachorientierter Journalismus ist wichtig. Einer, der keine Vorurteile bestätigt." (red)

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