MARKETING & MEDIA
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Schau Hin!-Mediencoach Kristin Langer empfiehlt Eltern, mit ihren Kindern über Werbetricks offen zu sprechen und diese aufzuklären.

Redaktion 01.07.2016

Kein Ronaldo im Album. Und jetzt?

Kinder sind zur Zeit der EM mit Werbung und Marketing konfrontiert. Der Medienratgeber „Schau Hin!” gibt Tipps und hilft auch bei Problemen auf dem Schulhof.

WIEN. Süßigkeiten, Spielzeug, Sammelbilder: Die Fußball EM eignet sich für Unternehmen hervorragend, um Produkte zu bewerben. Dabei wird vor allem die jüngere Zielgruppe fokussiert; das Marketing vollzieht sich dabei über alle Kanäle – vom TV-Spot über das ­Internet bis zum Supermarkt vor Ort. Nicht selten geraten Eltern an ihre Grenzen, wollen sie doch ihr Kind bestärken, einen kühlen und eigenen Kopf zu bewahren.

Hilfe bietet der Medienratgeber für Familien „Schau Hin! Was dein Kind mit Medien macht”.
„Am besten nutzen Eltern diesen Anlass, um mit ihrem Kind über die Tricks der Werbung zu sprechen und diese bewusst zu machen. Muss es gerade dieses Trikot oder dieses Stickeralbum sein? Was ist wirklich dran an diesem Produkt? Ist es vielleicht nur interessant, weil es überall angepriesen wird und Freunde damit angeben?”, meint Schau Hin!-Mediencoach Kristin Langer.
Dabei können Eltern ihrem Kind deutlich machen, wie Marken das EM-Fieber geschickt nutzen, um Kunden zu gewinnen und an sich zu binden.
Und es ist völlig klar, dass Sportler nicht so fit sind, weil sie sich täglich von Schokocreme, Fast Food und Limonade ernähren.
Häufig werden gängige Produkte durch Länderfahnen ergänzt, um sie besser verkaufen zu können. Aber auch EM-Prämien stehen hoch im Kurs und sollen zum Kauf vieler Produkte animieren, um so gleichzeitig Punkte für diese abzustauben.
Auch hier gelte es, sich zu überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, die Prämien direkt selbst zu erwerben, bevor Dinge im Übermaß im Haushalt landen, die möglicherweise ungesund für Kinder sind.

Der Schulhof als Falle

Auf dem Schulhof werde Druck ausgeübt, Kinder mit raren Stickern und Fantrikots sind beliebt. Der Ratgeber empfiehlt Eltern, das Selbstbewusstsein ihrer Kinder zu stärken und zu erklären, dass diese Beliebtheit oft oberflächlich und temporär ist: „Echte Freunde mögen einen immer, auch ohne ­Ronaldo im Album.”

Ein Tipp: Wer seine Sammelbilder tauscht, braucht durchschnittlich weniger Geld in die Hand zu nehmen; Helfer dabei ist das Internet: Das Tauschen wird online enorm erleichtert. Auf Onlinetauschbörsen können Nutzer Fotos von Sammelkarten in Listen hochladen und die Sticker per Post tauschen.
Dennoch ist Vorsicht geboten: Viele Tippspiele im Internet locken mit Gewinnen; doch es gibt einige unseriöse Angebote, die nicht für Kinder geeignet sind. Daher sollte Eltern vor der Anmeldung die AGBs sowie die Teilnahme- und Datenschutzbestimmungen prüfen.
Private Daten sind möglichst nicht anzugeben. Persönliche Tausch-Treffen mit Unbekannten sollten eher gar nicht und wenn, dann nur in Begleitung der Eltern bzw. Älteren stattfinden.
Eine gute Alternative sei, Dinge selbst zu entwerfen, etwa ein selbst gebastelter Tischkicker; das Netz bietet dazu viele Anleitungen, Basteltipps und Zeichenvorlagen. Oder man sucht in der Familie die witzigste und merkwürdigste Werbeaktion während der EM und spricht darüber. (gs)


Weitere Informationen:
www.schau-hin.info

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