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Gerd Kurath.

Redaktion 30.08.2022

Land Kärnten-Kommunikationschef sorgt mit Wahl-Ambitionen für Wirbel

Gerd Kurath möchte für die SPÖ in den Landtag; endgültiger Listenbeschluss am 10. September; Kaiser will Kurath bei Kandidatur von Posten abberufen.

KLAGENFURT. Eine mögliche Kandidatur von Gerd Kurath, Leiter des Landespressediensts (LPD) Kärnten, bei der Landtagswahl in einem halben Jahr sorgte am Freitag, 26. August 2022, für Wirbel im südlichsten Bundesland. Der frühere Parteisprecher möchte für die SPÖ im Wahlkreis 3 (Villach und Villach-Land) an nicht allzu aussichtsreicher Stelle auf Platz sieben kandidieren, wie die Kleine Zeitung am Freitag berichtete. Vom Landeshauptmann abwärts sorgt dies für Irritationen.

Kurath erklärte gegenüber dem Blatt, man müsse die Frage der Unvereinbarkeit neu bewerten, sollte sein Einzug in den Landtag gelingen. Die SPÖ im Wahlkreis habe die Liste mit Kurath bereits beschlossen, wurde der APA-bestätigt. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ließ Kurath über einen Pressesprecher ausrichten, dass schon eine Kandidatur mit seinem Job unvereinbar sei. Sollte die Liste bei der "Kärnten Konferenz" der SPÖ am 10. September mit Kurath auf Listenplatz 7 beschlossen werden, werde dieser von seiner aktuellen Tätigkeit abgezogen und einer anderen, "weniger exponierten Verwaltungs-Aufgabe zugeordnet".

Von Teilen der Opposition gab es harsche Kritik. Landtagsabgeordneter Gerhard Klocker ("Team Kärnten") nannte Kuraths Abteilung "Landespropagandadienst" und meinte: "Es ist schwer erklärbar, dass ein SPÖ-Kandidat als LPD-Chef und damit als Chefkommunikator des Landes wirklich objektiv agiert." Grünen-Landessprecherin Olga Voglauer forderte Kaiser auf, "klare Grenzen zu ziehen zwischen Parteipolitik und unabhängiger Kommunikation des Landes". Eine Unvereinbarkeit beginne nicht erst mit Mandatsantritt, der LPD solle von einer parteiunabhängigen Person geleitet werden. Die FPÖ warf Landeshauptmann Kaiser und der SPÖ Parteibuchwirtschaft vor und sprach sich ebenfalls für einen parteiunabhängigen LPD-Chef aus.

Von seinen Ambitionen bringt das alles Kurath nicht ab, wie er am Freitagnachmittag zur APA sagte. Er habe intensiv über eine Kandidatur nachgedacht, auch dass dies "parteipolitisch ausgeschlachtet" werden würde. "Es kann mir niemand parteipolitisches Agieren im Amt vorwerfen. Darauf habe ich sehr geachtet." Selbst eine drohende Versetzung bringt ihn nicht von einer Kandidatur ab. "Ich bin Mitarbeiter des Landes. Wenn die Personalabteilung so entscheidet, dann ist das so." (APA/ton/dru)

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