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Gianna schöneich 15.04.2016

Lasst uns über Gefühle sprechen

Die EmoWatch App ist da. Nein, keine Applikation für Jugendliche mit auffallend schwarzen, fettigen Haaren und emotionalen Tiefgängen. Nein, leider. In Tokio wurde EmoWatch Anfang April gelauncht, und mit Vorfreude darf man auf so viel Unsinn auch im deutschsprachigen Raum warten. Diese neue Applikation ist für die AppleWatch und das iPhone verfügbar. Heruntergeladen, hat man zwei bis drei Sekunden Zeit, dem Gerät einen Satz entgegenzuschleudern – unabhängig vom Satzinhalt, lediglich anhand von Sprachmelodie, Lautstärke und Geschwindigkeit des Gesagten. Und dann? Die App sagt, was der Sprecher fühlt: Freude, Wut, Kummer oder Gelassenheit. Und dann? Nichts. Es sei gut zu wissen, in welchem emotionalen Zustand man sich befinde, heißt es in Beschreibungen von EmoWatch. Wenn man noch nicht einmal mehr seinen Gefühls­zustand allein bestimmen kann, ist diese App ein Hit. Personen ohne Apple-Produkte sollten an dieser Stelle ihren Stimmungsring von 1975 auspacken; der hat genauso viel Aussagekraft, und man braucht noch ­nicht einmal zu sprechen: an den Finger gesteckt, und die Sache ist klar.
Könnt ihr denn gar nichts mehr selbst?

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