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Linkedin soll die Einwilligung der Nutzer zur Verarbeitung ihrer persönlichen Daten zu Werbezwecken auf unrechtmäßige Weise eingeholt zu haben.

Redaktion 28.10.2024

Linkedin soll wegen Datenschutzverstöße 310 Mio. Euro Strafe zahlen

Unternehmen soll Einwilligung der Nutzer zur Verarbeitung ihrer persönlichen Daten zu Werbezwecken auf unrechtmäßige Weise eingeholt zu haben.

DUBLIN/MOUNTAIN VIEW. Das Online-Netzwerk Linkedin, das zum US-Konzern Microsoft gehört, soll in der EU ein Bußgeld von 310 Millionen Euro wegen Datenschutzverstößen zahlen. Die irische Datenschutzbehörde IDPC wirft dem Unternehmen vor, die Einwilligung der Nutzer zur Verarbeitung ihrer persönlichen Daten zu Werbezwecken auf unrechtmäßige Weise eingeholt zu haben. Neben der Strafzahlung ist Linkedin demnach angehalten, die Datenschutzverstöße umgehend einzustellen.

„Die Verarbeitung personenbezogener Daten ohne angemessene Rechtsgrundlage stellt eine klare und schwerwiegende Verletzung der Grundrechte dar", sagte ein Sprecher der irischen Regulierungsbehörde. Die Datenschützer bemängelten etwa, dass in den Einstellungsmöglichkeiten bestimmte Optionen vorab bereits angekreuzt waren. Auch habe Linkedin in manchen Fällen die weitere Nutzung des Dienstes als Zustimmung zu den Geschäftsbedingungen für Werbung gewertet.

Linkedin geht davon aus, die Allgemeine Datenschutzverordnung (DSGVO) eingehalten zu haben. „Wir arbeiten aber daran, dass unsere Werbemöglichkeiten dieser Entscheidung bis zur Frist der IDPC entsprechen", teilte LinkedIn in einer Stellungnahme mit.

Das Vorgehen der irischen Datenschützer geht auf eine Beschwerde der französischen Organisation La Quadrature du Net zurück. Neben Linkedin hatten sich die Aktivisten auch über Dienste von Google, Apple, Meta und Amazon beschwert. Die zuständige französische Behörde leitete das Dossier an die irische weiter. Die meisten großen Tech-Konzerne haben wegen günstiger Steuern ihren Europa-Sitz in Irland, weshalb die dortigen Behörden zuständig sind. (APA)

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