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ATV

Martin Thür verlässt den Sender ATV.

Redaktion 28.06.2017

Martin Thür verlässt ATV für Quo Vadis Veritas

Sender bestätigte Abgang - Thür dankte für "15 wunderschöne Jahre".

WIEN. Der ATV-Moderator Martin Thür verlässt den Fernsehsender - dem Vernehmen nach für das Journalismus-Projekt Quo Vadis Veritas von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz. ATV bestätigte den Abgang am Mittwoch in einer Aussendung, Thür verlasse den Sender auf eigenen Wunsch. Zuvor hatte derstandard.at darüber berichtet; laut "Presse" soll Thür vergangene Woche gekündigt haben.

Thür selbst schrieb auf Twitter: "Ja, es ist richtig, ich werde ATV verlassen. Vielen Dank an ein tolles Team und liebe Kolleg für 15 wunderschöne Jahre. Jetzt: Urlaub."

Der gebürtige Niederösterreicher war seit 2002 bei ATV und moderierte unter anderem die Sendung "Im Klartext". ATV wurde vor Kurzem an die ProSiebenSat.1 Puls 4-Gruppe verkauft.

Im Wahlkampf hätte Thür mit Puls 4-Infochefin Corinna Milborn ein Kanzlerduell mit den Spitzenkandidaten von SPÖ, ÖVP und FPÖ leiten sollen; auch eine neue "Klartext"-Staffel mit Spitzenkandidaten war geplant.

Wie ATV mitteilte, übernehmen Sylvia Saringer und Meinrad Knapp die "ATV Meine Wahl"-Sendungen. Das Duo werde sowohl die 'Elefantenrunde' moderieren, als auch den Wahlsonntag gemeinsam bestreiten. Die "Klartext"-Sendungen sollen ebenfalls unter dem Titel "ATV Meine Wahl" stattfinden, Details dazu werde man zu gegebener Zeit bekannt geben. In der "ATV Aktuell"-Redaktion steige indes Benedikt Gmeiner zum Chef vom Dienst auf, der diese Funktion neben seiner Moderatorentätigkeit übernimmt.

Thür ist nicht der erste ATV-Mann, der zu Quo Vadis Veritas wechselt: Ex-ATV-Chefredakteur Alexander Millecker ist dort seit Mitte Mai für Formatentwicklung und TV-Gestaltung zuständig, und erst vergangene Woche vermeldete QVV die ATV-Redakteure Rusen Timur Aksak, Barbara Lupac und Florian Tietze als Neuzugänge. Am gestrigen Dienstag schlossen sich auch Christine Grabner vom ORF 2-Magazin "Am Schauplatz" und Moritz Moser, zuletzt bei NZZ.at, dem Projekt an.

Geplant ist eine "multimediale, öffentlich zugängliche Rechercheplattform". Mateschitz und die Servus Medien GmbH richteten dafür die Quo Vadis Veritas Privatstiftung ein. Für den journalistischen Aufbau ist Michael Fleischhacker - früher Chefredakteur von "Die Presse" und NZZ.at - zuständig, die kaufmännische Leitung hat Ex-Neos-Mandatar Niko Alm inne.

Die lateinische Redewendung "Quo Vadis Veritas" heißt auf Deutsch "Wohin gehst du, Wahrheit". Mateschitz, laut "Forbes" mit geschätzten 14,6 Mrd. € reichster Österreicher, stiftete 990.000 €, die Servus Medien GmbH aus dem Red Bull Media House steuerte 10.000 € bei. (APA)

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