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Redaktion 24.09.2021

Mehr Power für das Workout

In vielen Ländern erholt sich die Fitness-Branche rasch, in Österreich herrscht weiterhin Krisenstimmung.

••• Von Britta Biron

ZÜRICH / WIEN. „Nachdem sie monatelang zu Hause festsaßen, können die Leute es kaum erwarten, wieder in Fitnesseinrichtungen zu gehen”, sieht Phillip Mills, Gründer und Executive Director von Les Mills, einem führenden Entwickler und Anbieter von Sportprogrammen, eine rasche Erholung der Fitnessbranche.

Von den mehr als 12.000 Personen, die weltweit befragt wurden, sagen zwei Drittel (67%), dass sie am liebsten in der Gruppe trainieren; Live-Kurse im Studio sind fast doppelt so beliebt wie digitale Alternativen (44% gegenüber 23%). 85% der Befragten wollen daher so rasch als möglich ihr Workout wieder im Studio und unter Anleitung eines Trainers absolvieren.
In Ländern, in denen Kapazitätslimits und andere Einschränkungen schon aufgehoben wurden, liegt die Auslastung der Kurse schon deutlich über dem Vorkrisen-Niveau.
„Ähnlich wie Bars, Restaurants und Sportveranstaltungen erlebt Fitness ein echtes Live-Revival, da die Menschen die verlorene Zeit mit einer neuen Wertschätzung für reale soziale Umgebungen aufholen”, sagt Mills.

Trend zum hybriden Training

Das Ende der e-Fitness, die während der Studio-Schließungen geboomt hatte, bedeutet das aber nicht. 80% der befragten Freizeitsportler planen, auch nach der Pandemie Online-Trainingsprogramme zu nutzen, wobei die Mehrheit (59%) eine Aufteilung zwischen Training im Studio und Online-Kurs im Verhältnis 60:40 bevorzugt.

Und wie sieht die Situation in den heimischen Fitnessstudios aus? Da kann laut Christian Hörl, Branchensprecher der Österreichischen Fitnessbetriebe im Fachverband Freizeit- und Sportbetriebe der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), von Erholung noch keine Rede sein: „Nach einem ersten Aufatmen nach der Wiedereröffnung im Frühsommer hat die Diskussion über neuerlich drohende Verschärfungen bei vielen Betrieben zu weiteren Rückgängen im Neukundengeschäft geführt.”
Um den Betrieben ein wirtschaftliches Überleben zu ermöglichen, brauche es dringend Unterstützungsmaßnahmen, wie z.B. die Senkung der Mehrwertsteuer auf fünf Prozent, die Abschreibungsfähigkeit von Fitnesskosten für Firmen und eine Absetzbarkeit von Fitnessbeiträgen im Einkommenssteuerbescheid.
Hörl kritisiert zudem , dass das groß angelegte Mitgliederrück­gewinnungsprogramm der Bundesregierung nur für Sportvereine gilt. „Auch unsere gewerblichen Sport- und Fitnessbetriebe leisten mit über einer Million aktiver Kunden landesweit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und Fitness der Bevölkerung.”

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