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© Rewe Group/Robert Harson

Die grüne Merkur-Fassade bleibt, es wird ihr nur das gelbe Billa Plus-Logo als Tüpfelchen auf dem i draufgesetzt.

Redaktion 29.01.2021

Merkur ist vorbei, jetzt ist Billa Plus

Die Verbrauchermarktkette Merkur gibt es bald nicht mehr, ab April 2021 wird sie durch Billa Plus ersetzt.

WIENER NEUDORF. Die Rewe rüttelt an ihren Grundüberzeugungen und das ganz schön kräftig: Sie macht einen deutlichen Schwenk in Richtung Einmarkenstrategie und benennt sämtliche Merkur-Märkte in ­Billa Plus um. Rewe International AG-Vorstand Marcel Haraszti beruhigt erst mal: „Das Merkur-Erlebnis bleibt, der Mehrwert ebenso wie der Spirit.”

Weniger Eigenkonkurrenz

Unterm Strich gibt es aber einige Synergien, die sofort und einige, die langfristig greifen werden. Etwa in der Standortplanung. Robert Nagele, BMÖ-Vorstand Ressort Immobilien, dazu: „Wir haben bei sodann 1.250 Standorten das Glück, dass wir uns nur bei einer Handvoll ansehen müssen, wie sich das dort weiterentwickelt.” Sprich: Man wird an diesen Standorten evaluieren, ob sich ein Billa und ein Ex-Merkur auch räumlich etwas zu nahe gekommen sind. Ansonsten gelte, so Nagele, das schöne Grundgefühl, „dass es keine gedankliche Grenze mehr aufgrund der Marke gibt”.

Recht flott wird die Adaption des Sortiments passieren; dieses soll punktgenauer, frischer, innovativer und regionaler werden. Die Hauptrolle für dieses Unterfangen übernehmen einmal mehr die Billa-Eigenmarken, deren Zahl bzw. Vermehrungstendenz sich laut Haraszti nicht an Zielvorgaben orientiert, sondern lediglich an dem, was der Kunde will.
Schon das Pilotprojekt „Billa zu Gast bei Merkur”, bei dem Billa-Eigenmarken bei Merkur erhältlich waren, habe eindeutig gezeigt, dass Merkur-Kunden gern zu Billa greifen. Gänzlich neu kommt allerdings „Billa bio” – neben Ja! Natürlich die zweite Bio-Eigenmarke, allerdings preisgünstiger positioniert. Stichwort Preisfrage: Da ortet das Rewe-Team keinen massiven Handlungsbedarf, in Sachen Aktionspolitik sei das bereits heute mehr oder weniger das Gleiche, nur anders verpackt.
Haraszti fasst den markanten Strategiewechsel so zusammen: „Billa ist eine Ikone des österreichischen Lebensmittelhandels, steht als Synonym für ‚Supermarkt' und ist seit jeher dafür bekannt, sich mit ändernden Kundenbedürfnissen immer wieder neu zu erfinden – so auch jetzt.”

Regional und lokal am Punkt

Die Markenfamilie, die zwei Formate, Supermarkt und Großfläche, zusammenführt, mache es künftig besser möglich, jedem regionalen und lokalen Anspruch an punktgenaue Nahversorgung gerecht zu werden. „Zusammen verdoppeln wir unsere Schlagkraft im hart umkämpften Lebensmitteleinzelhandel”, ist Haraszti überzeugt. „Denn nur gemeinsam können wir uns durchgängig – stationär und digital – maßgeschneidert an jeden Kunden und Standort anpassen.” Was künftig in diesem Sinn nicht auszuschließen sein wird, ist der Billa-Kaufmann. (nov)

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