WIEN. Im werbeintensiven November kommen wieder zahlreiche österreichische Unternehmen zur zweifelhaften Ehre, die vorderen Plätze im Ranking von Stop Funding Hate Now zu belegen. Die Brand-Safety-Initiative analysiert monatlich programmatische Digitalkampagnen im Open-Business-Bereich, die durch mangelnde Überwachung und fehlende Kontrolle auf Portalen laufen, die Fake News verbreiten, Hasssprache, Rassismus oder Homophobie fördern beziehungsweise sowohl dem rechts- als auch linksextremistischen Bereich zuzuordnen sind. Durch die Ausspielung auf den fragwürdigen Seiten werden deren Macher und ihr gesellschaftspolitisch gefährliches Gedankengut direkt finanziert. Die markenschädliche Präsenz auf zweifelhaften Seiten wäre durch eine gewissenhafte Planung der Kampagnen und laufendes Monitoring leicht zu vermeiden. Einige Werbetreibende wie die Billig-Flug-Suchmaschine Checkfelix oder Bank Direkt, ein Finanzdienstleister der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, oder die Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments zeigen sich seit Monaten vom Umstand unberührt, dass ihr Geld direkt in die Kassen zwielichtiger Internetanbieter wandert. Im letzten halben Jahr hat Stop Funding Hate Now bereits 223 werbetreibende Unternehmen aus Österreich identifiziert, deren Werbung durch vermeintlich günstige Kampagnen im programmatischen Open-Business-Sektor in einem bdenklichen Umfeld ausgespielt werden.
„Wenn billig die oberste Prämisse in der Digitalwerbung ist, landen Kampagnen sehr schnell auf Seiten von Covid-19-Leugnern, im Umfeld von Verschwörungstheorien oder finanzieren die Lektüre von Extremistinnen und Extremisten jeder Art. Während die Debatte um die Impfpflicht das Land und die Gesellschaft spaltet, sollten es sich Marken nicht leisten, mit ihrer Werbung auf dubiosen Webseiten die Fronten weiter zu verhärten“, betonen die Stop-Funding-Hate-Now-Gründer Thomas Koch und Michael M. Maurantonio. (red)