WIEN. Anlässlich des 70. Geburtstages von Willi Resetarits am 21. Dezember gratulieren Ö1 und ORF 2 dem Musiker und Menschenrechtsaktivisten mit mehreren Sendungen.
Das Programm auf Österreich 1
Am 21. Dezember feiert der Musiker und Menschenrechtsaktivist Willi Resetarits seinen 70. Geburtstag. „Die Freude am Leben wird immer größer“, versichert er und stellt sich am ersten Adventsonntag (2.12.) frohen Mutes einer ganz neuen Aufgabe: Er versucht sich in der Weihnachtsausgabe von „gehört.gewusst“ als Quiz-Kandidat. Mit ihm in der prominenten Rate-Riege sind diesmal der vielfach preisgekrönte Kabarettist Gery Seidl, die klassische Geigerin Lidia Baich und Moderatorin, Schauspielerin und TV-Ikone Chris Lohner. Das Rate-Quartett wird zudem auch mit musikalischen Live-Einlagen punkten. So hat Willi Resetarits für „gehört.gewusst“ eine Wiedervereinigung seiner Band „Schmetterlinge“ angekündigt. Das Ö1 Weihnachts-Quiz „gehört.gewusst“ für „Licht ins Dunkel“ findet am Sonntag, den 2. Dezember im ORF RadioKulturhaus statt. Ö1 überträgt live ab 13.10 Uhr, der Video-Livestream auf radiokulturhaus.orf.at ist ab 12.50 Uhr aktiv.
„Ich wollte gern so ein Sängerknabe sein, weil die Sängerknaben waren auch oft im Radio“, erzählt Willi Resetarits rückblickend. Die Schlager der 50er Jahre, die Lieder der Burgenlandkroaten und Instrumentalmusik, vornehmlich von Strauß und Lanner, waren für ihn als Kind prägend. Am Sonntag, den 16. Dezember unternehmen die „Spielräume Spezial“ (Ö1, 17.10 Uhr) einen Streifzug durch das musikalische Panorama des „Schmetterlings“ Willi Resetarits alias Kurt Ostbahn – von den frühen 1950er Jahren bis heute.
„Der Mensch hat ein Grundbedürfnis nach Anerkennung. Jeder Mensch.“ lautet der Titel der „Menschenbilder“ mit dem Musiker Willi Resetarits am Sonntag, den 23. Dezember ab 14.05 Uhr in Ö1. Seit einem halben Jahrhundert, seit seiner Zeit bei den „Schmetterlingen“, ist Willi Resetarits eine „Person des öffentlichen Lebens“, bekannt und von vielen geschätzt nicht nur für sein musikalisches, sondern auch für sein gesellschaftliches Engagement. Dies gilt auch für den „Ostbahn-Kurti“, den Resetarits ab Mitte der 1980er Jahre verkörperte – eine vom Wiener Musikjournalisten Günter Brödl Ende der 1970er Jahre konzipierte Kunstfigur, deren (erfundene) Biografie sich mit der von Willi Resetarits in vielen Aspekten deckte. Im Gegensatz zu seinem Bühnen-Sein als Chef einer Rockband hatte und hat es Willi Resetarits am liebsten „ganz still“ und sehr privat. Resetarits erzählt von sich, von seinem Leben, von Ereignissen und Erfahrungen, die für ihn als Mensch und Musiker wichtig waren. „Ich war lang ein ganz schüchterner und gehemmter Mensch, der durch Kollegen und durch das Publikum so lang ermutigt wurde, bis er nicht mehr schüchtern war.“ Und er sagt: „Der Mensch hat ein Grundbedürfnis nach Anerkennung. Jeder Mensch. Das wird grob unterschätzt“. Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Die Kant'schen Grundfragen finden sich unausgesprochen auch in diesem „Menschenbilder“-Gespräch. Und es ist bezeichnend und kennzeichnend, was und wie Willi Resetarits – über sich erzählend – antwortet.
Am Samstag, den 29. Dezember ist Willi Resetarits ab 19.05 Uhr zu Gast in der Ö1-„Logos“-Reihe „Was glauben Sie?“. Solidarität, Mitgefühl und Engagement für sozial benachteiligte Menschen sind Willi Resetarits von Anfang an Herzensanliegen gewesen. Es sind die „einfachen Leut“, die Musikanten, Außenseiter und Andersdenkenden, die ihm auch heute immer noch lieber sind als andere Menschen. Willi Resetarits ist ein Mitbegründer von „Asyl in Not“ und „SOS Mitmensch“. Außerdem war er lange Jahre Obmann des Vereins „Projekt Integrationshaus“. Für seinen unermüdlichen Einsatz erhielt er zahlreiche Auszeichnungen wie den Bruno-Kreisky-Preis für Menschenrechte und den Josef-Felder-Preis für Gemeinwohl und Zivilcourage in Deutschland. Allerdings wurde er auch wegen eines „Aufrufs zur Wehrdienstverweigerung“ verurteilt. Johannes Kaup hat anlässlich seines 70. Geburtstags den einst „glühenden“ Ministranten Willi Resetarits gefragt, was ihn als Musiker und Menschenrechtsaktivisten motiviert und woran er heute glaubt.
Das Programm in ORF 2
Für sein Engagement für Integration und Menschenrechte wurde der Musiker Willi Resetarits 1997 mit dem Bruno-Kreisky-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet. Immer wieder trat der Sänger und Liedermacher im Laufe seines Lebens für Menschen am Rande der Gesellschaft und deren Rechte ein. Kurz vor seinem 70. Geburtstag am 21. Dezember und kurz vor dem 70. Jahrestag der Deklaration der Menschenrechte am 10. Dezember zeigt „FeierAbend“ am Samstag, den 8. Dezember um 19.52 Uhr in ORF 2 unter dem Titel „Menschenwürdig“ ein Porträt über den Künstler, in dem er nicht zuletzt über den revolutionären Lobgesang Mariens, das biblische Magnificat nachdenkt:
„Er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen./ Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen.“
„Orte der Kindheit – Willi Resetarits“ steht am Sonntag, den 16. Dezember ab 9.05 Uhr auf dem Programm von ORF 2. In dieser 2015 entstandenen Folge der ORF-Reihe begleitet Peter Schneeberger Willi Resetarits an die „Orte seiner Kindheit“ (Regie: Ute Gebhardt). Geboren wurde der Musiker, Entertainer und Aktivist im südburgenländischen Stinatz – einem Dorf, das seit mehr als vier Jahrhunderten von Burgenlandkroaten geprägt ist. Resetarits beschreibt sich als ängstliches Kind ohne Selbstvertrauen, die sichere Singstimme war seine Gabe. Die mehrstimmigen Gesänge der Burgenlandkroaten, die er „bereits im Mutterleib mitgesungen hat“, bedeuten für ihn auch heute noch Heimat, Sicherheit und Vertrauen. Ein prägender Einschnitt in seiner Kindheit war die Übersiedelung nach Wien, wo er zur Schule ging und schließlich auch seine Schüchternheit überwand sowie die Bühne kennen und lieben lernte.
Außerdem würdigt ORF 2 Willi Resetarits zum 70. Geburtstag mit einem von Wolfgang Beyer gestalteten Beitrag am 17. Dezember im „kulturMontag“ um 22.30 Uhr. (red)