Wien. Die SPÖ-Liste "Miteinander" von ORF-Zentralbetriebsrat und -Stiftungsrat Gerhard Berti gewann bei den Betriebsratswahlen in der ORF-Technik, einem der größten Teilbereiche des öffentlich-rechtlichen Senders, die absolute Mehrheit. Für Berti, der 8 von 14 Mandate einfahren konnte, bedeutet dies einen wichtigen Etappensieg vor der Wahl des ORF-Zentralbetriebsrats im Februar. Davor finden im November noch Betriebsratswahlen im ORF-Radio sowie in der Kaufmännischen Direktion statt. Der Zentralbetriebsrat entsendet fünf Vertreter in den ORF-Stiftungsrat, die Zusammensetzung der Belegschaftsvertretung ist deshalb auch für die Kräfteverhältnisse im obersten ORF-Gremium sowie die Wahl der ORF-Geschäftsführung im Sommer 2016 von Bedeutung. Durch den klaren Sieg Bertis muss der SPÖ-"Freundeskreis" im ORF-Stiftungsrat, der zuletzt wegen des Landeshauptmann-Verlusts der SPÖ in der Steiermark dezimiert wurde, mit keiner weiteren Schwächung rechnen. Der von der SPÖ favorisierte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz kann damit derzeit mit einer knappen Mehrheit für seine Wiederbestellung im August 2016 rechnen. Bei einer SPÖ-ÖVP-Einigung könnte der von der Volkspartei unterstützte ORF-Finanzdirektor Richard Grasl im Gegenzug zusätzliche Kompetenzen erhalten. 2011 bekam Grasl zur Kaufmännischen Direktion auch die Verantwortung über die Programmwirtschaft und damit das Fernsehbudget. Aktuell im Gespräch: Grasl könnte mit der neuen Geschäftsführungsperiode ab 2017 bei einer Unterstützung von Wrabetz durch die ÖVP auch die von Reinhard Scolik geführte Abteilung Personal und Administration dazu bekommen. (APA)
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