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Redaktion 24.09.2021

Pandemie hat den Wandel beschleunigt

Die Cable Days am 7. Oktober widmen sich den großen Trends und Herausforderungen der Kabel-TV- und Breitbandbranche.

••• Von Britta Biron

WIEN. Je rascher und tiefgreifender der Wandel, desto höher die Notwendigkeit eines brancheninternen Informationsaustauschs. Daher war ein Verzicht auf die Cable Days wie im Vorjahr keine Option, allerdings wird die vom Fachverband der Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen der Wirtschaftskammer Österreich am 7. Oktober 2021 in einer modifizierten Version über die Bühne gehen.

Erstmals hybrid

„Statt einer großen Präsenzveranstaltung wie zuletzt im Salzburg Congress findet heuer ein Hybrid-Event in der WKÖ in Wien mit Livestream statt. Vor Ort planen wir derzeit mit bis zu 150 Personen – natürlich auch abhängig davon, was rechtlich erlaubt sein wird. Dazu werden mehrere Hundert Online-Teilnehmer erwartet”, erklärt Claudius Determann, Geschäftsführer des Fachverbands, die coronabedingten Änderungen.

Klarerweise steht die Pandemie mit ihren großen Herausforderungen auf die Branche auch thematisch im Fokus der Cable Days.

Digitalisierung über Nacht

„Viele Lebensbereiche haben sich ja quasi über Nacht komplett ins Digitale verlagert; heute werden Dienstleistungen online angeboten, bei denen dies früher undenkbar war – von Online-Konferenzen bis hin zu Konzerten oder Theateraufführungen”, so Determann weiter. „Der österreichische Datenverbrauch ist im Vorjahr um 26 Prozent gestiegen, und unsere österreichischen Unternehmen mussten hier schnell reagieren und haben Großartiges geleistet.”

Leistungsfähige Netze

Und der kräftige Aufwärtstrend hält auch heuer an. Laut dem aktuellen RTR Internet-Monitor wurden im 1. Quartal 2021 über Österreichs Festnetze 1.352 Petabyte konsumiert – um ein Viertel mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Datennutzung über die Mobilfunknetze stieg sogar um 30% auf 784 Petabyte.

Der zweite große Schwerpunkt der Cable Days widmet sich der Frage, wie sich das lineare Fernsehen in einer zunehmend digitalen Welt behaupten kann. Seit Jahren verliert das „Patschenkino” Zuschauer, und auch die Zahl der Haushalte, die gleich gänzlich auf die klassischen TV-Übertragungswege Kabel, Satellit und Terrestrisch verzichten, steigt.
„Wir gehen davon aus, dass dieser Trend weiter anhalten und sich durch den Generationenwechsel sogar weiter verstärken wird. Zu betonen ist, dass die Menschen aber nicht ihren Medienkonsum reduzieren, sondern eben nur auf andere Kanäle ausweichen. Telekom- und Rundfunkunternehmen entwickeln derzeit viele kreative Services, um den veränderten Nutzungserwartungen gerecht zu werden”, sagt Determann.

Rechtlicher Rahmen

Eine zentrale Herausforderung werde sein, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit österreichische Rundfunkunternehmen, die zunehmend auch in Konkurrenz zu globalen IT-Konzernen stehen, ihre Services zu fairen Bedingungen anbieten können.

Ein weiterer wichtiger Punkt, dem man sich auch auf den diesjährigen Cable Days widmen wird, ist die aktuelle Novellierung des österreichischen Telekommunikationsgesetzes.

Gesucht: Investitionen

„Hier braucht es dringend investitionsfreundliche Rahmenbedingungen, um einen nachhaltigen Aufschwung in Österreich zu gewährleisten”, sagt Determann. Dabei hat er nicht nur seine eigene Branche im Blick: „Es sind insbesondere die Telekommunikationsunternehmen, die die Infrastruktur für die Digitalisierung und damit auch für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit aller österreichischer Unternehmen gewährleisten”, weist er auf die gesamtwirtschaftliche Bedeutung leistungsfähiger und stabiler Netze hin. „Will man die Digitalisierung als zentralen Wachstumstreiber und Jobmotor nutzen, muss der Ausbau von Breitband und 5G auch weiter unterstützt werden; es gibt dazu gute Impulse vonseiten der Bundesregierung, wie etwa das heuer neu aufgelegte Breitbandförderungspaket mit einem Volumen von 1,4 Mrd. Euro.”

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