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© Katharina Schiffl

„Die Algorithmen warten schon und werden das Gesundheitssystem von Grund auf verändern (...) und die ethischen Fragen, die sich daraus ergeben, sind ebenso spannend wie gefährlich“.

10.04.2019

PMCA-Tag 2019: Heiß umkämpfte Budgets im Pharma-Marketing

Der diesjährige PMCA-Tag am 9. April bot eine Reihe spannender Vorträge zum Thema „Kampf ums Budget“, u. a. mit dem Business Influencer Gerald Hörhan.

WIEN. Rund 170 Besucher folgten der Einladung des Pharma Marketing Clubs Austria zur zukunftsweisenden Vortragsreihe ins Wiener Metro Kinokulturhaus.

„Die Verteilung von Budgets wird für unsere Mitglieder zu einer immer komplexeren Aufgabe. Aus diesem Grund hat sich der Pharma Marketing Club Austria heuer vorgenommen, die wichtigsten Trends rund um das Thema Budget mit einer Reihe namhafter Expertinnen und Experten unter die Lupe zu nehmen“, erklärte Elisabeth Keil, PMCA-Präsidentin und Country Managerin von Daiichi Sankyo Austria, anlässlich des PMCA-Tages 2019. Dieser stand unter dem Motto „Kampf ums Budget“ und zeigte die Gründe auf, warum die effiziente Ausgabensteuerung im Pharma-Marketing zu einer immer größer werdenden Herausforderung wird.

„Unser Gesundheitssystem ist teuer, ineffizient und erfüllt vor allem seltener den Anspruch der Patientinnen und Patienten. Ärzte müssen mehr Zeit mit Bürokratie als mit ihrer eigentlichen Arbeit verbringen. Aber die Algorithmen warten schon und werden das Gesundheitssystem von Grund auf verändern: Proaktiv statt reaktiv, effizient statt ineffizient, individuelle Diagnose anstelle von Massenabfertigung. Und die ethischen Fragen, die sich daraus ergeben, sind ebenso spannend wie gefährlich“, sagte der führende deutschsprachige Business Influencer und Bestseller-Autor Gerald Hörhan von investmentpunk in seiner aufsehenerregenden Keynote.

Digital ist alles?
„Gesundheit ist das Thema Nummer eins – auch digital. Wenn wir hier überzeugen wollen, müssen wir auf relevante Inhalte und Services sowie auf einen smarten Marketingmix setzen. Dabei bestimmen Menschen und deren Bedürfnisse unsere Strategie und auch die Umsetzung. Und der nachhaltige Nutzen zählt mehr als die vordergründige Aufmerksamkeit. Digitale Kommunikation kann nur erfolgreich sein, wenn sie die Gesamtstrategie maßgeblich prägt und entsprechend budgetiert ist. Der große Vorteil: digitale Kampagnen erlauben ein punktgenaues Tracking in Echtzeit und damit ein laufendes Evaluieren und Optimieren“, so Martin Verdino, Managing Partner der asoluto digital gmbh, in seinem Vortrag zum Thema „Digital first – immer + überall?“ im Rahmen der Session Digital.

In der Session Print versuchte Martina Winicker, Managing Director des IFAK Instituts aus Deutschland, die Frage zu beantworten, ob Fachzeitschriften bei Ärztinnen und Ärzten noch relevant sind. „Die Bedeutung von Zeitschriften wird aufgrund der vielseitigen Medialen Möglichkeiten zunehmend diskutiert. Die kontinuierliche Forschung der Arbeitsgemeinschaft LA-Med, der sowohl Verlage als auch Agenturen und Produkthersteller angehören, zeigt, dass Medizinische Fachzeitschriften nach wie vor eine große Bedueutng bei allen Arztgruppen haben. Medizinische Fachzeitschriften werden von vielen Ärztinnen und Ärzten intensiv genutzt und regen sie sogar zu verschiedenen Aktivitäten an, wie beispielsweise über neue Therapieformen nachzudenken oder Weiterbildungsveranstaltungen und Kongresse zu besuchen. Aber auch die Nutzung des Internets hat bei allen Ärzten einen relevanten Platz im Alltag eingenommen. Allerdings geht es hier nicht um einen Verdrängungswettbewerb, sondern um eine Koexistenz verschiedener Informationskanäle", erklärte Winicker.

Bedürfnisse erkennen
Im Rahmen der Session Sales referierte Hanno Wolfram, geschäftsführender Gesellschafter von Innov8, zum Thema „Kampf ums Budget: Rap Orchestration“. „Der Außendienst kennt die weitaus meisten und die relevantesten Mitglieder der Zielgruppe persönlich. Dies ist ein Pfund, mit dem ein Unternehmen wuchern sollte. Der Außendienst kennt nicht nur Name und Adresse, sondern weiß auch um den bevorzugten Kontaktkanal, das wichtigste Thema, Bedarf und Bedürfnisse des jeweiligen Gesprächspartners. Demnach sollte es das Thema ‚Streit ums Budget‘ gar nicht geben. Mit der richtigen Fortbildung und Unterstützung werden die zentralen Voraussetzungen für die umfassende Orchestrierung der Arztansprache durch den Außendienst geschaffen. Erst damit ist der Außendienst auch zukunftsfähig“, erklärte Wolfram.

Die Präsentation der Ergebnisse des Marktagenten PMCA-Radar, der Meinungen einer vom PMCA ausgewählten Expertenrunde und ein Digital Voting zum Thema Budget im Pharma-Marketing rundeten den diesjährigen PMCA-Tag ab. „Auch diesmal konnten wir unseren Mitgliedern durch anregende Vorträge aktuelle Trends im Pharma-Marketing präsentieren. Das Feedback, das wir von vielen bekommen haben, war äußerst positiv“, resümierte Erika Sander, Mitglied des PMCA-Vorstands und Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze.

Über den PMCA
Seit seiner Gründung stellt der Pharma Marketing Club Austria (PMCA) eine Plattform mit dem Schwerpunkt „Marketing im Gesundheitswesen” für Agenturen, Pharmafirmen, Verlage, Dienstleister und andere Medizin-orientierte Unternehmen dar. Der PMCA bezeichnet sich selbst als „Netzwerk des Wissens“ und hat es sich zum Ziel gesetzt, Entwicklungen und Trends für den Gesundheitsmarkt aufzuspüren und Impulse zu setzen, aber vor allem die einzelnen Marktteilnehmer miteinander zu vernetzen. Der Pharma Marketing Club Austria wurde 1995 gegründet. (red)

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