••• Von Dinko Fejzuli
Dominic Thiems starker Auftritt bei den ATP Finals in London, das Finale der bisher besten MotoGP-Saison im österreichischen Fernsehen, Rekordwerte bei allen Sendungen in der Access Prime Time (zwischen 18:00 Uhr und 20:15 Uhr) und schließlich eine erfreuliche Performance dank starker Eigenproduktionen am Hauptabend, von Fiction-Serien, über „Heimatleuchten” bis zu Andreas Gabalier haben dafür gesorgt, dass ServusTV erfreuliche Kennzahlen vorweisen kann.
Im Vergleich zum Vorjahr legte man deutlich zu: 3,8% Marktanteil (in der Zielgruppe 12+) bedeuten eine Steigerung um 43% zum November des Vorjahres und 3,3% in der Zielgruppe 12-49 gar eine Steigerung von 62% (Quelle: MA im November 2018: 2,6% bzw. 2,0%).
Entsprechend erfreut zeigen sich auch Joanna Jarosz, die seit Kurzem die Gesamtleitung des Bereichs Vermarktung für ServusTV Österreich und ServusTV Deutschland verantwortet, im gemeinsamen Interview mit Mario Filipovic, Leiter Vermarktung Österreich ServusTV.
Die Marschrichtung stimmt
Jarosz kümmerte sich zuletzt bei ServusTV vor allem um den Bereich Content-Vermarktung, der künftig deutlich ausgebaut werden soll.
Die Marschrichtung ist ganz klar und heißt, die Zahlen weiter nach oben zu bringen, und da helfen sicher Dinge wie Sportberichterstattung. „Dank Dominic Thiem waren wir mit dem ATP Finals in London im November Marktführer in der Prime Time, das ist ein großartiger Erfolg.”
Erfolgszahlen wie diese seien gleich in mehrere Richtungen wichtig, so Filipovic: „Es ist nach außen und nach innen wichtig, wenn wir gute Stories über Marktanteile und unser Programm erzählen können und wir sehen, dass unsere Arbeit Früchte trägt.” Aber auch hin zu den Agenturen verändere sich etwas: „Agenturen berichten uns, dass Kunden dort proaktiv nach ServusTV nachfragen würden; etwas Besseres kann uns gar nicht passieren”, so Jarosz.
Und wie sind nun die Agenden bei ServusTV künftig genau aufgeteilt? Jarosz schlüsselt es auf: „Wir haben uns schlank und effizient aufgestellt, Mario Filipovic leitet das fünfköpfige Team für Österreich aus Wien heraus, im Fokus konzentriert auf Agenturen und Kunden in Österreich. Gleichzeitig haben wir in Salzburg einen Service-Bereich gebündelt, der die Disposition, Kreation und das Produktmanagement organisiert. Bei ServusTV Deutschland kümmern sich Michail von Tsurikov und Thomas Keihl um die Vermarktungsagenden.”
Unverwechselbarkeit zählt
Als ein wesentliches Asset ihres Senders sehen Jarosz und Filipovic die Unverwechselbarkeit des Contents: „Es gibt viele Argumente für ServusTV, weil wir nicht more oft the same, sondern unverwechselbar und einzigartig im Content-Bereich sind. Premiumqualität ist unser Mehrwert, auch in der Vermarktung. Hier haben wir etwa im Vergleich zu anderen Sendern die kürzesten Werbeblöcke, mit denen wir sehr gute Wirkungswerte erzielen.”
Und, so Jarosz weiter: „Wir bleiben unserer Premium-Preispolitik weiter treu, weil wir der Überzeugung sind, dass unser Umfeld besonders wertvolle Indikatoren hat.”
Contentmarketing counts
Um Neugeschäft zu machen, geht man bei ServusTV andere Wege und setzt vor allem auf Story Telling beziehungsweise Content-Vermarktung: „Kunden wollen immer mehr über Inhalte kommunizieren und hier bieten wir einen entsprechenden Mehrwert.”
Das heiße aber nicht, dass man diverse Formate nur deshalb produziere, weil man dort besonders gut Kunden „mitnehmen” könne. Im Gegenteil: „Die Geschichte ist entscheidend. Und wenn diese zu einer Region passt, treten wir mit potenziellen Partnern ins Gespräch. Das funktioniert u.a. im Bereich Tourismus sehr gut, weil das Interesse an hochwertigem Bewegtbildcontent gegeben ist und die Synergien quasi auf der Hand liegen. Der Partner generiert individuell konfektionierten Content von uns, den er für seine Kommunikationskanäle below the line beliebig und gezielt fortsetzen kann.”
Höchste Qualität für alle
Bei ServusTV setzt man auch deshalb auf Content-Vermarktung, weil man abseits des klassischen Inventars, welches ja auch eine natürliche Begrenzung hat, neue Erlösquellen erschließen kann. Das Wichtigste sei aber, so Jarosz, dass der Inhalt zuallererst die Zuseher interessieren muss, und man diesen über eine Contentzweitverwertung in weiterer Folge Kunden anbietet und nicht umgekehrt.
„Wir haben mittlerweile Dutzende Tourismusregionen als Partner – österreichweit und über die Landesgrenzen hinaus, etwa in Südtirol oder Deutschland. Jede Region ist ja anders und speziell. Wir halten unser Versprechen, in höchster Qualität zu liefern, die Story authentisch rüberzubringen und ein konfektioniertes Content-Zweitverwertungspaket hinzustellen, das perfekt für die Region ist”, so Filipovic.
„Doch auch abseits des Tourismus etwa über die Sendung ‚P.M. Wissen' gelingt es uns, vorrangig mit wissenschaftlichen Institutionen interessante Partnerschaften zu entwickeln, die sonst vermutlich gar nicht mit TV-Sendern kooperieren würden”, so Filipovic. Jarosz dazu: „Es ist für uns auch die Chance, eine neue Kunden-Klientel anzusprechen und im Bereich der Content-Zweitverwertung neue Wege zu gehen. Hier ist der Kosten- als auch Ressourcen-Effekt für Partner ein wesentlicher Mehrwert, um Bewegtbild für die eigenen Kanäle zu generieren.”
Koop mit „Kronen Zeitung”
Abseits des Themas Content-Vermarktung geht es bei ServusTV darum, neue Formate wie etwa „Meiberger” erfolgreich in den Markt zu setzen oder wie im Fall des Tierformats „Entenfellners Tier-Welt” durch eine Kooperation mit der Kronen Zeitung erfolgreich neue Allianzen aufzubauen. In diese Kategorie fällt auch die Kooperation mit der Großgärtnerei Starkl für die Sendung „Garteln mit Starkl”, das im kommenden Frühjahr startet.
Und aktuell? Hier startete am vergangenen Sonntag sehr erfolgreich das Spin-off des deutschen Erfolgsformats „Bares für Rares”, das ebenfalls dazu beitragen soll, auch auf Vermarktungsseite den Sender in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Sportlich geht’s im neuen Jahr mit dem ATP Cup weiter, ein Duell der Nationen um ATP-Weltranglisten-Punkte und insgesamt 15 Mio. USD; Dominic Thiem führt dabei das Team Österreich an.