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www.der-zaun.net

Redaktion 02.11.2015

"Prof. Claus Gatterer-Preis" 2015 für Südtiroler Journalisten

Auszeichnung für Online-Reportage an den Grenzen Europas.

Bruneck/Wien. Der diesjährige "Prof. Claus Gatterer-Preis" für sozial engagierten Journalismus ist an den Südtiroler Journalisten Dietmar Telser und sein Team am Montag in Linz überreicht worden. Telser, sein Fotograf Benjamin Stöß und der Programmierer Thorsten Schneiders wurden für die Online-Reportage "Der Zaun" (www.der-zaun.net) an den Grenzen Europas ausgezeichnet. Drei Monate recherchierte Telser gemeinsam mit seinem Fotografen an den Grenzen der Europäischen Union. Er erhob, wie sich die "Festung Europa" für die Menschen von außerhalb anfühlt. Er sprach mit Überlebenden von Bootsunglücken, kompromisslosen Grenzpolizisten, ratlosen Bürgermeistern und verzweifelten Müttern auf der Suche nach ihren Söhnen Der Südtiroler wurde 1974 in Bruneck geboren. Er studierte in Wien, Göttingen und Hamburg Publizistik und sammelte erste journalistische Erfahrungen als Praktikant bei den Tageszeitungen "Der Standard" und "Kurier". Als Journalist war er unter anderem für die "NÖN" und das "FF-Südtiroler Wochenmagazin" tätig. Seit 2005 ist er Redakteur bei der "Rhein-Zeitung" in Koblenz. Der "Prof. Claus Gatterer-Preis" ist mit 5.000 Euro dotiert

Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) hielt bei der Verleihung ein Plädoyer für den Qualitätsjournalismus. Es sollte einer sein, dem die Menschen "trauen und vertrauen", er sollte sie in die Lage versetzen, sich eine fundierte eigene Meinung bilden zu können. Der Südtiroler Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur und für Integration Philipp Achammer (SVP) würdigte die aus Text, Bild und Audio bestehende ErzählweiseDietmar Telser stellte zur aktuellen Flüchtlings-Diskussion fest, Zäune seien keine Lösung. Die Menschen würden nur neue, riskantere und für sie teurere Wege suchen. Nur die Schlepper würden davon profitieren. Das Sterben auf den Meeren und an den Grenzen könnte man verhindern. Das werde aber - auch aus sogar nachvollziehbaren Gründen - nicht getan, das sei moralisch nicht vertretbar.

 Der Vorsitzende der Jury, Fred Turnheim stellte zu deren Entscheidung fest: "Aktueller geht es nicht mehr", obwohl sie schon im Frühjahr gefällt worden sei. Das gelte auch für die "Ehrende Anerkennung" für die Redaktion "Blickpunkte" - ein Menschenrechte-und Gefangenenmagazin. Denn gerade vor einigen Tagen habe Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) Vorhaben zur Reform des Straf- und Maßnahmenvollzuges präsentiert. (APA)

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