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Redaktion 15.04.2024

Radiofabrik erweitert Sendegebiet auf zwei Drittel des Bundeslands

SALZBURG. Freies Radio ist ab sofort auch im sogenannten „Innergebirg“ – dem südlichen Teil des Bundeslands Salzburg - über Antenne zu empfangen. Die Radiofabrik Salzburg hat von der Kommunikationsbehörde Austria die Frequenzen 97,3 und 107,5 MHz im Pinzgau zugesprochen bekommen. Sie sind seit April 2024 in Betrieb und auch in weiten Teilen des Pongaus empfangbar. Damit sind zwei Drittel des Bundeslands durch den Sender versorgt. 

„Das ist ein Riesenschritt für uns"“, freut sich Georg Wimmer, Leiter von Radio Pinzgau. „Bisher haben wir unsere Sendungen als Podcasts ins Internet gestellt. Jetzt sind wir ganz selbstverständlich etwa im Autoradio zu hören. So werden sicher mehr Leute Lust bekommen, sich selbst in unser Studio in Zell am See Limberg vors Mikrofon zu setzen.“ Ziel, so Wimmer, sei es, das vielfältige gesellschaftliche Leben im Bezirk auch im Radio hörbar zu machen. Neue Sendungsmacher:innen absolvieren bei Radio Pinzgau an eineinhalb Tagen einen Workshop und können dann ins Radio bringen, was ihnen selbst wichtig ist. Dabei kann es um Jugendthemen genauso gehen wie um Volkskultur oder um die besondere Plattensammlung.

Programm-Umfang wächst im Pinzgau
Eigene Sendungen im Rahmen von Radio Pinzgau gestalten bereits das Musikum Zell am See, die Klima- und Energiemodellregion Saalachtal, die Elternberatung Pepp oder das Bildungszentrum Saalfelden. Allein im letzten Jahr gab es Workshops mit rund 150 Jugendlichen des Gymnasiums Mittersill, der Sonderschule Bruck, der Berufsschule Zell am See oder der HBLW Saalfelden, mit der eine intensive Zusammenarbeit besteht. Mit Walk of Life gibt es eine Literatursendung, in der vor allem Autor:innen aus der Region zu Wort kommen. Vor kurzem startete mit „HERZzeit“ sogar ein Sendeformat für Singles aus der Region.

Nicht vorgesehen ist im Programm kommerzielle Werbung. Die Radiofabrik - und damit Radio Pinzgau - ist ein gemeinnütziges Medienprojekt, das zu drei Vierteln aus öffentlichen Mitteln wie dem „nicht-kommerziellen Rundfunkfond“ NKRF des Bundes, und Stadt und Land Salzburg finanziert ist. Beim Ausbau des Außenstudios in Zell am See arbeitet die Radiofabrik seit 2022 im Rahmen eines LEADER-Projekts mit der Regionalentwicklung Pinzgau zusammen. 

Probleme der Radiofabrik könnten 2025 auch Radio Pinzgau gefährden
Getrübt wird der Ausbau durch bedrohliche, inflationsbedingte Kostensteigerungen beim Gesamtsender. „Gemeinsam mit unserem TV-Partner FS1, der noch stärker betroffen ist, haben wir bereits 2023 vor dieser für den Freien Rundfunk Salzburgs existenzgefährdenden Entwicklung gewarnt.“ sagt Alf Altendorf, kaufmännischer Geschäftsführer der Radiofabrik. Leider sei dies besonders durch die Stadt Salzburg ignoriert worden, wo erst letzten September die sogenannten „Mittelfristigen Verträge“ bis 2026 abgeschlossen wurden. Mit beigelegten Berechnungen, dass der Sender ohne Berücksichtigung der Teuerungen innerhalb der vertraglichen Laufzeit zahlungsunfähig sein würde.

Jetzt sei man im Gespräch mit beiden Gebietskörperschaften, darunter die neue Stadtregierung mit neuen Mehrheiten seit den letzten Wahlen. „"Es wäre sehr schade, wenn wir 2025 Projekte wie Radio Pinzgau, an denen wir jahrelang gearbeitet haben, wieder einstellen müssen"“, meint Altendorf noch.

Radiotag zur Eröffnung
Dennoch herrscht Freude über diesen Meilenstein für den Sender und für die Region. Die offizielle Inbetriebnahme der Frequenzen wird mit einem Radiotag im Studio in Zell am See Limberg am Samstag 4. Mai 2024 gefeiert.

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