WIEN. Das Radio bleibt in Österreich weiter fest im Alltag verankert. 76,1 Prozent der Bevölkerung hörten am Vortag ihrer Befragung für zumindest 15 Minuten einen Sender, geht aus den kürzlich veröffentlichten Daten des Radiotests 2022/23 hervor. Die ORF-Radioflotte erzielte eine Tagesreichweite von 58,5 Prozent und blieb damit annähernd stabil. Die Privatradios legten um 2,4 Prozentpunkte auf 31,9 Prozent Tagesreichweite zu.
Reichweitenstärkster Sender in der Gesamtzielgruppe ab zehn Jahre war neuerlich Ö3 mit 31,2 Prozent Reichweite, was einem Zuwachs von 0,7 Prozentpunkten entspricht. Ö1 büßte leicht von 9,9 Prozent auf 9,4 Prozent Tagesreichweite ein, während es die ORF-Regionalradios auf 26,3 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte) brachten.
Der Jugendsender FM4 steigerte sich minimal von 3,5 Prozent auf 3,7 Prozent Reichweite. Bei den Privatradios konnten die von der RMS vermarkteten Sender (RMS Top) ihre Tagesreichweite von 28,8 Prozent auf 31,2 Prozent steigern. Stärkster Privatradiosender war Kronehit, der allerdings leicht verlor und nach 12 Prozent Tagesreichweite im Vergleichszeitraum diesmal 11,1 Prozent erzielte. Der Radiosender 88.6 legte markant zu und steigerte sich auf 5,1 Prozent (plus 1,7 Prozentpunkte), für die Antenne Steiermark reichte es zu 3,3 Prozent Tagesreichweite (minus 0,1 Prozentpunkte).
In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen gab es quasi durch die Bank Zuwächse. Die ORF-Sender verbuchten hier eine Reichweite von 50,7 Prozent und damit ein Plus von 2,9 Prozentpunkten, die Privatradios legten wiederum um 4,5 Prozentpunkte auf 42,8 Prozent zu. Die von RMS vermarkteten Sender legten ebenfalls kräftig zu und konnte diesmal 42,3 Prozent erreichen nach 37,9 Prozent im Zeitraum 2021/22. Nach oben ging es auch für Ö3 (von 34,4 auf 36,2 Prozent), während Ö1 einen minimalen Rückgang von 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent Reichweite hinnehmen musste. FM4 erzielte 5,7 Prozent (plus 0,8 Prozentpunkte). Einen Verlust von 1,4 Prozentpunkten setzte es für Kronehit (17,3 Prozent), bei 88.6 ging es um 2,8 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent Tagesreichweite nach oben, und die Antenne Steiermark blieb mit 4,1 Prozent konstant.
Gesteigert hat sich im Erhebungszeitraum Juni 2022 bis Juni 2023 auch die Hördauer: Immerhin 201 Minuten blieben jene Österreicherinnen und Österreicher, die das Radio einschalteten, pro Tag am Gerät - im Vergleichszeitraum waren es noch 186 Minuten. Einen Rückgang gab es für den ORF hinsichtlich des Marktanteils der Gesamtzielgruppe, der 65 Prozent betrug (nach 69 Prozent). Dieses Bild zeigte sich auch bei den einzelnen Sender, büßten etwa Ö3 (28 Prozent) und Ö1 (7 Prozent) jeweils einen Prozentpunkt ein. Die ORF-Regionalsender brachten es auf 29 Prozent Marktanteil (minus 2 Prozentpunkte), und FM4 blieb mit 2 Prozent stabil. Die inländischen Privatsender steigerten sich von 28 Prozent auf 32 Prozent Marktanteil, jene der RMS Top landeten bei 31 Prozent. Kronehit musste auch beim Marktanteil einen Rückgang verzeichnen (von 9 auf 8 Prozent), während sich 88.6 um zwei Prozentpunkte auf 5 Prozent Marktanteil steigerte. Die Antenne Steiermark blieb mit 3 Prozent stabil.
Die jüngere Zielgruppe (14- bis 49-Jährige) schaltete nicht nur für dieselbe Dauer ein, sondern brachte auch sonst ein ähnliches Bild hinsichtlich des Marktanteils. Hier betrug der Rückgang für die ORF-Senderflotte fünf Prozentpunkte auf 51 Prozent, während sich die Privaten im selben Ausmaß auf 46 Prozent Marktanteil steigerten. Ö3 rutschte um vier Prozentpunkte auf 32 Prozent, während der Radiotest für die weiteren ORF-Sender ein stabiles Marktanteilsergebnis brachte (Ö1 mit 3 Prozent, ORF-Regionalsender mit 14 Prozent, FM4 mit 4 Prozent). Kronehit büßte vier Prozentpunkte auf 12 Prozent Marktanteil ein, 88.6 steigerte sich nach 5 Prozent auf mittlerweile 8 Prozent, und die Antenne Steiermark landete bei 3 Prozent (minus 2 Prozentpunkte).
Für den Radiotest 2022/23 wurden insgesamt 22.624 Interviews durchgeführt, wobei seit Beginn 2022 eine gemischte Methode angewendet wird. 10 Prozent der Gesamtstichprobe werden mittels Onlinebefragung erhoben, seit dem heurigen Jahr wurde dieser Anteil auf 20 Prozent gesteigert. Auf diese Weise soll eine bessere Ausschöpfung in den Altersgruppen ermöglicht werden. Der Rest entfällt auf telefonische Befragungen. (APA)