••• Von Dinko Fejzuli
Neben den TV-Highlights der Sender von RTL Deutschland, RTLzwei, Sky Sport Austria, R9, schauTV & krone.tv präsentierte die IP Mittwoch dieser Woche auch ihr reichweitenstarkes Digital-Portfolio im Bereich Video & Display. Die Gäste des Screenings entführte man in die Welt von Influencer Marketing und zeigte alle Vorteile von DOOH. medianet bat IP Österreich-Geschäftsführer Walter Zinggl aus gegebenem Anlass um einige Antworten.
medianet: Die IP hat diese Woche ihr Programm für die kommende TV-Saison präsentiert. Welche Inhalte kennzeichnen das Inventar für die Zuseherinnen und Zuseher, aber vor allem für die Werbepartner? Was wird geboten?
Walter Zinggl: Wir haben bei unserem diesjährigen IP Screening am 8. September nicht nur die TV-Inhalte präsentiert, sondern unser umfangreiches, crossmediales Vermarktungsportfolio.
In der kommenden TV-Season erwartet die Zuseherinnen und Zuseher auf den Sendern RTL Deutschland eine Informationsoffensive, heißt täglich zwei Stunden mehr Informationssendungen im Programm mit erstklassigen Journalistinnen und Journalisten, die man sonst aus den öffentlich rechtlichen Nachrichtensendungen kennt. Gesellschaftlich relevante Themen im Informationsbereich werden umfassend recherchiert und mit journalistischer Expertise von allen Seiten beleuchtet. Zudem werden wichtige Themen wie Krebsvorsorge, Female Empowerment, Nachhaltigkeit, Rassismus und Liebe behandelt. Highlight der kommenden Season ist unter anderem eine großartige neue Kochshow mit den profiliertesten und bekanntesten TV-Köchen, Mälzer und Henssler, als auch eine sechsteilige Event-Serie ‚Sisi', die einen neuen Blick auf das Leben der Kaiserin wirft. Aber auch auf unseren Österreich-Sendern entstehen spannende Projekte. So ist nun samstags um 20.15 Uhr auf krone.tv und schauTV das neue wöchentliche Polit-Talk-Format ‚Club3' zu sehen. Hier arbeiten Kurier, Krone und profil zum ersten Mal gemeinsam an einem redaktionellen Projekt, in dessen Zuge die Chefredakteure hochrangige Gäste aus Politik und Medien interviewen und das Gespräch im Anschluss zu dritt analysieren.
medianet: Corona hat vielen ein fettes Minus in die Bilanzbücher geschrieben. Nicht so der TV-Branche. Wie sieht es denn beim Vermarkter IP aus? Wie man hört, anders als bei so manchen Mitbewerber, mehr als gut …
Zinggl: Wir sind tatsächlich sehr gut unterwegs: Wir konnten unsere Sendererträge in 2020 gegenüber 2019 steigern und auch 2021 wird wohl wieder über 2020 liegen – an dieser Stelle einen herzlichen Dank für das in uns gesetzte Vertrauen an den Markt und auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IP Österreich, die trotz der für uns allen neuen ‚Rahmenbedingungen' in Summe seit 2019 zwölf Innovationen entwickelt und am Markt lanciert haben.
Prinzipiell hat sich lineares TV in der Krise als effizient und effektiv erwiesen – auch international erleben wir für ‚TV' wieder eine freundlichere Atmosphäre. Für uns in der IP war aber vor allem die Entwicklung zum ‚Crossmedialen Reichweitenvermarkter' durch die Integration von Influencer Marketing, Display und Digital Out-of-Home enorm wichtig: Wir bieten heute über alle unsere Kanäle die Möglichkeit, praktisch die gesamte Bevölkerung Österreichs zu erreichen – und das aus einer Hand. Das hat uns bei einigen Marktteilnehmern bessere Anknüpfungspunkte gegeben und unsere Verlässlichkeit und Handschlagqualität ist ja immer schon ein Asset gewesen. Wir haben in den letzten vier Jahren unsere non-linearen Umsätze um 200 Prozent steigern können. Das gibt uns den Mut, auch weiterhin neue Wege zu beschreiten.
medianet: Die IP hat sich weg vom klassischen TV- zu einem crossmedialen Vermarkter hinentwickelt. Wo genau steht man in dieser Transformation, auch hinsichtlich des Inventars?
Zinggl: Wir können heute mehr als sieben Milliarden Kontaktchancen anbieten – das ist doch eine sehr schöne Entwicklung. Wir werden auch künftig unsere Vision verfolgen, die Mediennutzung der Konsumentinnen und Konsumenten genauestens zu erforschen und immer dann, wenn sich eine neue Entwicklung in der Reichweiten-relevanten Nutzung abzeichnet, diese Nutzung dem Markt anzubieten. Dies kann durchaus auch bedeuten, dass wir in dem einen oder anderen Fall Experimente eingehen – aber ohne den Mut, das zu tun, kann es keine Weiterentwicklung geben.
medianet: So eine Wandlung hat auch viel mit Innovation zu tun – welche Inhalte stehen denn bei der IP hinsichtlich Ziele und Pläne unter dieser Überschrift?
Zinggl: Wir haben uns strukturell durch unsere Abteilung ‚Marketing & Innovation' dafür aufgestellt, reichweitenrelevante Nutzung in Österreich und international zu analysieren und sowohl durch Kooperationen mit Partnern als auch durch Eigenentwicklungen diese Möglichkeiten zu einem Angebot für den österreichischen Markt zu entwickeln. Ob dies nun unsere Partnerschaft mit der Kronen Zeitung bei der ‚Auktions-Plattform' oder die Entwicklung des überprüften Nachhaltigkeit-Anspruchs beim ‚Green Frame' ist, zeigt nur die Bandbreite auf. Wir arbeiten z.B. gerade an einer Plattform, die den vielen KMU in Österreich einen niederschwelligeren und unkomplizierten Zugriff auf unser Portfolio bietet. Und, und, und … Dies wird durch die Entwicklung unseres Gesellschafter RTL Deutschland (bevorstehende Verschmelzung mit Gruner + Jahr, Kooperationen zum Beispiel mit der Deutschen Telekom, uvm.) verstärkt.
medianet: Corona hat ja einen Digitalisierungsschub initiiert. Wie digital-fit ist denn die IP, und welche Angebote kann man hier der werbetreibenden Wirtschaft machen?
Zinggl: Wir sehen dies in allen unseren Geschäftsfeldern – und können immer dann, wenn es um die Kommunikation mit breiteren Zielgruppen geht, ein mehr als konkurrenzfähiges Angebot machen. Wir können heute die Nutzer vom linearen TV über alle digitalen Endgeräte verfolgen und bieten damit eine ideale Begleitung der Customer Journey.
medianet: In diesem Zusammenhang eine Frage zum ORF. Der neue so wie der alte Generaldirektor mahnt vom Gesetzgeber mehr Möglichkeiten im digitalen Bereich ein. Wo sind denn für den IP-Chef aus privater Sicht die roten Linien?
Zinggl: Das Beste aus beiden Welten: Die liberalsten Werbemöglichkeiten für Öffentlich-rechtliche in Europa und einen Gebührensockel in der Finanzierung von ca.700 Mio. und eine ungehemmte Kapitalisierung im digitalen Geschäft kann man sich wünschen …
Aus meiner Sicht wäre in Österreich eine Grundsatzdiskussion – was ist denn der tatsächliche Auftrag des ORF und erst danach die Diskussion über die Finanzierung – mehr als überfällig. Der gesamte Markt hat in den letzten 18 Monaten gelernt, alles infrage zu stellen. Das habe ich bis dato beim ORF nicht gesehen und erwarte es (die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt) vom designierten Generaldirektor. Partnerschaften auszurufen und anzukündigen, klingt gut – an den Taten wird man gemessen.
medianet: Nach den wechselvollen Jahren 2020/2021 – was erwartet der IP-Chef für 2022?
Zinggl: Ich bin sicher, dass auch 2022 nicht so wird, wie ich es erwarte – wie schon 2020 und 2021. Es gilt, unsere Vision zu verfolgen und gleichzeitig flexibel genug zu sein, um die Anforderungen des Marktes und die Unwägbarkeiten der Rahmenbedingungen – von Pandemie bis Klimawandel – rasch und intelligent umzusetzen. Ich danke dem gesamten Team der IP Österreich, das dies in 2020 und 2021 so großartig gemeistert hat – und bin daher zuversichtlich, das wir das auch in 2022 tun werden.
Ein One-Stop-Shop für Kontaktchancen
Die diesjährige IP Österreich-Portfoliopräsentation stand zur Gänze im Zeichen der crossmedialen Möglichkeiten.
Ja, auch TV, aber schon lange nicht nur, könnte das Motto lauten, unter dem die Transformation der IP Österreich von einem Werbezeiten- hin zu einem Crossmedia-Vermarkter des letzten Jahres stehen könnte. Und in der Tat – das Portfolio der IP Österreich, welches man Mittwoch dieser Woche in der Halle E im Wiener MuseumsQuartier bei der „Crossroad“ präsentierte, ist wirklich beeindruckend, reicht es doch von TV, über Addressable TV, Video, Display bis hin zu DOOH und Influencer Marketing
Von RTL bis krone.tv
Beim TV-Portfolio – RTL, Vox, Super RTL, RTL zwei, Nitro, ntv, RTL Plus, Sky Sport Austria – und den österreichischen Sendern schau tv, R9, und krone.tv gab es News aus der RTL-Gruppe, die sich aktuell einer umfassenden Neupositionierung und Neugestaltung unterzieht. Es folgt eine schrittweise Harmonisierung der RTL-Marken-Architektur über alle digitalen Plattformen hinweg, von den Unternehmens- und Sendermarken bis hin zu Formatmarken. Der Streamingdienst TVnow wird zum Jahresende in RTL+ unbenannt, und auch das Nachrichtenangebot sowohl bei RTL als auch bei Nachrichtesender ntv soll auch ausgeweitet werden.
Zusätzlich zum TV-Portfolio hob IP-Österreich-Geschäftsführer Walter Zinggl bei der Präsentation auch die Stärken etwa des Addressable-TV-Angebots der IP hervor.
Targeting via Addressable TV
Hier beinhaltet das Portfolio der IP die Sender RTL, Vox, RTLzwei, ntv, RTLplus, Nitro und Super RTL und erreicht monatlich mindestens 1,5 Mio. TV-Geräte in Österreich und bis zu 305 Mio. Ad Requests jährlich. Zudem wurde 2021 das Add-TV-Angebot weiter ausgebaut. Unter anderem ermöglicht die IP Österreich nun auch Werbeauslieferungen auf Connected TV-Geräten und bietet seit Juli eine übergreifende Tagesfestplatzierung im linearen TV mit einem völlig neu entwickelten Add-TV-Werbeformat, dem Switch In Masthead, an. Es ist das erste Werbemittel, das auf jedem ans Internet angeschlossenen Smart TV beim erstmaligen Einschalten zu sehen ist.
Ad Alliance im Portfolio
Im Fokus der Beleuchtung des digitalen Videoangebots der IP steht die Streaming-Plattform TVnow, künftig RTL+. Man betont, dass sie mit über 50.000 Stunden Programm weit mehr als nur eine Mediathek ist und sich mittlerweile als einer der führenden Streaming-Dienste im D-A-CH-Raum etabliert hat. Doch vor allem im Display-Bereich der IP fand heuer eine enorme Portfolioerweiterung statt. Zum digitalen Angebot der IP zählt seit Anfang 2021 unter anderem das gesamte Display- und Outstream-Inventar der Ad Alliance. Zum Portfolio gehören alle digitalen Produkte der RTL Deutschland sowie allseits bekannte digitale Magazine der Verlagsgruppe Gruner & Jahr, wie „Chefkoch“ und „Kochbar“, „Gala“, „Brigitte“, „Der Spiegel“, „Stern“, „Eltern“, „Schöner Wohnen“, „Geo“ – um nur ein paar davon zu nennen.
Plus 200 Prozent Wachstum
Man erfuhr auch, dass der Ausbau des Digital-Portfolios dem crossmedialen Vermarkter 2021 200% mehr Video Views lieferte. Im In- und Outstream-Bereich werden jährlich rund 360 Mio. Video Views über alle Plattformen hinweg erreicht. „Im Display-Bereich sind es sogar 4,1 Mrd. Ad Impression pro Jahr. Diese Zahlen machen uns zu einem unverzichtbaren Anbieter im digitalen Werbeumfeld“, so Zinggl über die erfreulichen Leistungswerte.
Projekt Influencer Marketing
Auch im Influencer-Bereich der IP Österreich stehen innovative Projekte in den Startlöchern. Durch ihre Kooperation mit Österreichs größter Influencer Plattform influence.vision haben Kunden der IP seit Mai 2020 die Möglichkeit, auf das gesamte Portfolio von influence.vision zuzugreifen und einen abgestimmten Media-Mix zwischen TV- bzw. Online zu kreieren.
Digital-out-of-Home
Zinggl verdeutlichte während der Veranstaltung auch, dass jede Gattung der IP ihre Vorteile hat, die Medien beliebig erweitert werden und somit wiederum eine andere Gattung bestärken können. Dazu Zinggl: „Möchte man beispielsweise eine Werbeverstärkung für unterwegs setzen, bietet die IP im Zuge einer Vermarktungskooperation mit Zugkraft auch Digital-out-of-Home in ihrem Portfolio an. Hier stehen Werbekunden der IP Österreich insgesamt 873 digitale, exklusive Screens in HD/UHD/4K in einem Format von 9:16 und 16:9 zur Verfügung. Diese Screens sind an stark frequentierten Plätzen wie Bahnstationen und Einkaufszentren platziert und punkten daher mit hoher Strahlkraft und enormer Reichweite. Zinggl abschließend: „Es werden täglich über 2,6 Mio. potenzielle Kunden erreicht.“ (red)