MARKETING & MEDIA
© BMDW / Matthias Silveri

Staatspreis Digitalisierung - Künstliche Intelligenz: Jurysprecherin Karoline Simonitsch, BM Margarete Schramböck, Vertreter der SalzburgerLand Tourismus GmbH.

Redaktion 10.04.2019

Schramböck vergab erstmals Staatspreis Digitalisierung

Auszeichnung für Hydrogrid GmbH, Cubes GmbH und SalzburgerLand Tourismus GmbH in drei Kategorien - Österreichweit „Digital Austria Day“ am 22. Oktober 2019.

WIEN. Am Abend des 9. April hat Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck in der Marxhalle Wien zum ersten Mal den Staatspreis Digitalisierung verliehen. „Das 4Gamechangers-Festival ist dafür eine ideale Plattform und versammelt alle, die von neuen Ideen und Innovationen durch Digitalisierung begeistert sind “, so Schramböck. Der Staatspreis Digitalisierung 2019 wurde in der Kategorie "Digitale Produkte und Lösungen" von der Expertenjury an das Projekt "Hydrogrid" der gleichnamigen Firma Hydrogrid aus Wien vergeben. In der Kategorie „Digitale Transformation" setzte sich "Cubes" von der Cubes GmbH aus Salzburg durch. Der Staatspreis in der Kategorie "Künstliche Intelligenz" ging an die SalzburgerLand Tourismus GmbH für das Projekt "Touristischer Knowledge Graph des SalzburgerLandes". Im Zuge dessen lud Schramböck alle Nominierten des gestrigen Abends ein, am ersten „Digital Austria Day“ am 22. Oktober 2019, teilzunehmen. „Wie verändert die Digitalisierung unser Leben? Wie beeinflusst sie unseren Alltag und unsere Arbeitswelt? Der Digital Austria Day lädt zum Entdecken und Erleben der digitalen Welt ein. Ziel ist, dass am österreichweiten Aktionstag 1.000 Unternehmen ihre Türen öffnen, Fragen beantworten und die Digitalisierung anhand von Praxisbeispielen greifbar machen. Wir wollen einen breiten öffentlichen Diskurs zu den Chancen der Digitalisierung“, so die Ministerin.

Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort vergibt den Staatspreis als höchste Auszeichnung für hervorragende digitale Produkte, Dienste und Anwendungen in Österreich. Die drei Kategorien des Staatspreises bilden die zentralen Aspekte der Digitalisierung ab. Zum einen, die durch die Digitalisierung geschaffenen Produkte und Lösungen, sowie Digitale Transformation und eine Kategorie mit wechselndem Thema, welche heuer die Künstliche Intelligenz betrifft. „Beim Staatspreis holen wir hochwertige Leistungen und Best Practices im Bereich der Digitalisierung vor den Vorhang und schaffen damit ein Gütesiegel für besonders innovative Leistungen im digitalen Bereich“, erklärte die Digitalisierungsministerin. Der Staatspreis Digitalisierung würdigt innovative digitale Produktionen von Einzelproduzent/-innen und Unternehmen. Er wurde von 2001 bis 2015 als Staatspreis Multimedia und e-Business sowie 2017 als Staatspreis Digital Solutions vergeben.
"Die Digitalisierung ist nicht nur eine tiefgreifende Umgestaltung von Gesellschaft und Wirtschaft, sondern auch der wichtigste Wachstumsfaktor. Daher wurde diesjährig erstmals der Staatspreis Digitalisierung vergeben, um das innovative Potenzial des Digitalsektors nach außen zu tragen“, zeigte sich Schramböck erfreut.

Jurybegründungen für die Staatspreisträger
• Kategorie "Digitale Produkte und Lösungen" - "Hydrogrid": „Diese ‚Software as a Service‘-Lösung für die optimale Steuerung von kleinen Wasserkraftwerken basiert auf einem grundlegend neuen Ansatz zur Kleinkraftwerksoptimierung. Eine Schnittstelle im Leitsystem der Kraftwerke übernimmt die operativen Prozesse zur optimalen Prognose, Steuerung und Vermarktung der Kraftwerke.“

• Kategorie "Digitale Transformation" - "Cubes": „Dieses Projekt hat die Wertschöpfungskette in der Herstellung von konturnahem und damit materialsparendem Guss für Formteile in dem für Österreich wichtigen Segment der Automobil- und Flugzeugzulieferungsindustrie vollständig digitalisiert. Vom Angebot über das 3D-Modell bis zum ausgelieferten Modell wurden alle Arbeitsschritte digital transformiert.

• Kategorie "Künstliche Intelligenz" - "Touristischer Knowledge Graph des SalzburgerLandes": „Digitale Kommunikation im Bereich des Tourismus wird bei diesem Projekt mittels semi-automatischer Strukturierung, Annotierung sowie Erkennung und Vernetzung von Bedeutungszusammenhängen unterstützt. So konnten maßgebliche Effizienzsteigerungen im Suchumfeld erzielt werden. Die Lösung ist anwenderfreundlich, die eingesetzte KI dient der Unterstützung und Automatisierung.“

Nominierungen für den Staatspreis Digitalisierung
Eine unabhängige Jury aus Expertinnen und Experten hat aus 115 Einreichungen in jeder der drei Kategorien drei Nominierungen und einen Staatspreisträger ausgewählt. Neben den Gewinnern waren dies:

In der Kategorie „Digitale Produkte und Lösungen“
• Graphense, AIT Austrian Institute of Technology, Wien
Dieses europäische Forschungsprojekt stellt eine Lösung für strafrechtlich relevante Cybercrime-Methoden im Umgang mit digitalen Zahlungsmitteln und digitalen Verträgen dar. Die eingesetzte Open Source-Technologie besteht aus einem Cluster zum Erkennen von Cybercrime.

• WorkHeld, Tablet Solutions GmbH, Wien
Mit einem intelligenten Sprachassistenten, einem Siri für Industrietechniker, wird der unternehmerische Wartungsprozess vollständig digitalisiert. Administrative Prozesse werden von den Technikerinnen und Technikern entkoppelt. Der Zugriff auf relevante Informationen von der Projektplanung über Arbeits- und Reisezeiterfassung bis hin zum Mängelmanagement ist jederzeit gesichert.

In der Kategorie "Digitale Transformation"
• eBody, Humanomed IT Solutions GmbH, Kärnten
Mit der Digitalisierung der Prozesse eines Krankenhauses von der Aufnahme bis zur Entlassung der Patientinnen und Patienten ermöglicht eBody eine deutliche Reduktion des administrativen Auf-wands. Durch die Integration in einen Workflow wird auch eine lückenlose Dokumentation sicher-gestellt, wodurch die Qualität der Behandlung weiter verbessert wird.

• ivii.smartdesk, ivii GmbH, Steiermark
Der Smartdesk ermöglicht die 100%ige Qualitätskontrolle eines Assemblierungsprozesses. Opti-sche Daten werden erfasst und für alle Beteiligten nutzbar gemacht. Komplexe Bilderkennungs- und Bildverarbeitungssysteme erfassen jede Montagekomponente. Ein Echtzeit-Feedbacksystem gibt sofortige Rückmeldung und noch nicht erlernte Attribute werden manuell eingelernt.

In der Kategorie "Künstliche Intelligenz"
• Künstliche Intelligenz antwortet auf Hasspostings, Tunnel23 Werbeagentur GmbH (Auftragnehmer/-in), Zara – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit (Auftraggeber/-in)
Im Zuge einer Social-Media-Kampagne wurde erstmalig KI eingesetzt, die auf Twitter-Hasspostings mit beruhigenden Videos reagiert. Machine Learning Algorithmen analysierten alle Posts über die KI in Echtzeit und bieten einen Lösungsansatz für ein zunehmend brisantes Problem des digitalen Zeitalters.

• Lintrac110, Traktorenwerk Lindner GmbH
Der mit autonomen Fahrfunktionen ausgestattete stufenlose Grünlandtraktor ermöglicht hochau-tomatisiertes Arbeiten. Sensorik zur Umfelderkennung, 360°-Überwachung und Objekterkennung sind im Design integriert. Manuell durchgeführte Arbeiten werden aufgezeichnet und autonom wiederholt. Das Projekt ist damit eine wegweisende Lösung auch für den internationalen Markt.

Jurypreis „Digitale Verwaltung“
Zusätzlich wurden im Rahmen des Staatspreises der Jurypreis "Digitale Verwaltung" vergeben. Mit diesem Preis werden die besten marktreifen, innovativen digitalen Anwendungen und Lösungen, die in der Verwaltung eingesetzt werden, prämiert.
Mit dem Jurypreis wurde das Projekt „Elektronische Akteneinsicht (Justiz 3.0)" vom Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz ausgezeichnet. Das Projekt erhielt den Jurypreis, weil es eine vorbildliche österreichweite Digitalisierungslösung mit unmittelbarem Anwendernutzen für alle Verfahrensbeteiligten darstellt, die zu einer massiven Verfahrensbeschleunigung und Optimierung von Ressourcen führt.

Sonderpreis "Digital Woman Leader"
Den Sonderpreis erhielt Gertrude Kappel.
Begründet wurde die Auszeichnung damit, dass für Gerti Kappel, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der TU Wien und international anerkannte Wissenschaftlerin, Frauen in der Technik ein besonderes Anliegen sind. Mit dem „Wissenschafterinnenkolleg Internettechnologien“ hat sie das erste Rollenmodell zur Frauenförderung im Technikbereich in Österreich entwickelt, das sich heute als Standardelement zur Qualitätssicherung in den Doktoratsprogrammen wiederfindet. Seit 2018 entwickelt und leitet sie das „Vienna Informatics Living Lab“, mit dem ein Informatik-Informationsangebot für Schulen aufgebaut wird. Als erste Ausbaustufe wurde die Ausstellung „Abenteuer Informatik“ am Campus Favoritenstraße installiert. (red)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL