WIEN. Trotz guter Auftragslage ist die Situation bei den Unternehmen der Propak-Branche derzeit angespannt. „Die Lieferketten funktionieren noch nicht wie früher. Das führt zu Zeitverzögerungen”, sagt Propak-Obmann Georg Dieter Fischer, weist aber darauf hin, dass man trotzdem seit Beginn der Pandemie die Kunden verlässlich versorgen konnte.
Sorge bereite den Betrieben neben dem Zeit- auch der wachsende Kostendruck. „So paradox es klingt: Die Auftragsbücher sind vielfach voll, aber gleichzeitig kämpfen die Betriebe um die Wertschöpfung”, weist Fischer auf die schwierige Lage hin.
Seit Mitte 2020 kam es wegen der angespannten Lage am Rohstoffmarkt zu mehreren Preissteigerungen für alle Sorten von Rohpapieren und Karton; besonders drastisch fielen diese mit +70% bei Papieren für Transportverpackungen aus. Auch die Transport- und Energiekosten sind in den letzten drei Monaten massiv gestiegen.
Preissteigerungen, nicht nur bei Verpackungen, seien, so Fischer, daher eine zwingende Konsequenz aus dieser Entwicklung. In welcher Höhe und in welchem Zeitraum, hänge von den individuellen Verträgen ab. „Mit einer Entspannung ist erst im Laufe des nächsten Jahres zu rechnen.”
Mangelware Mitarbeiter
Nicht minder herausfordernd ist die Situation bei den Beschäftigten. Die 85 Betriebe der Propak-Branche beschäftigen 8.700 Mitarbeiter und produzieren jährlich 1,2 Mio. t Produkte im Wert von 2,4 Mrd. €. „Es fehlen uns teilweise gut ausgebildete Fachkräfte, und auch Lehrlinge sind schwierig zu finden. Daher setzen wir verstärkt auf eigene Aus-/Weiterbildung, vom Verband werden entsprechende Programme als Teil einer Employer Branding-Strategie für die Mitgliedsbetriebe angeboten”, sagt Fischer. (red)