SALZBURG. Bereits vor einem Jahr unterzog die SMBS – University of Salzburg Business School ihren Markenauftritt einem Relaunch und kreierte im Zuge dessen auch einen neuen „Claim“: „the art of management“ ziert seither in Kombination mit Salzburgs Skyline die Programm-Folder und Plakate der Business School der Universität Salzburg, die 2001 gegründet wurde. Der neue Werbeslogan gewinnt drei Tage vor Beginn der Salzburger Festspiele an Aktualität: Covid-19 erforderte in den letzten Monaten von Kulturbetrieben wie Wirtschaftsunternehmen, Profit- und Non-Profit-Unternehmen im gleichen Ausmaß „die Kunst des Managements“, um auf derartige unvorhersehbare Entwicklungen rasch und zielorientiert zu reagieren. Entscheider benötigen jenes Management-Know-how, das sie befähigt, mit kreativen Lösungsansätzen neue Strategien zur Überwindung der Krise und Fortführung von Unternehmungen zu entwickeln. Dass die ästhetische Kraft von Kultur und Kreativität für eine nachhaltige Entwicklung von Organisationen im heutigen komplexen und turbulenten Geschäftszeitalter dabei eine wesentliche Rolle spielt, ist unumstritten.
Kunst und Management – zwei Disziplinen, die einander beflügeln
Auf den ersten Blick scheint der Gegensatz zwischen diesen beiden Disziplinen größer zu sein als das Verbindende. Das Fließende, Freie, Anregende, Inspirierende steht festen Ordnungen, klaren Abfolgen und dem Zwang zur Zielerfüllung gegenüber. Wo die Kunst seit jeher auf Raum und Entfaltung setzt, folgt das Management normalerweise einem strikten Zeitplan, um zu funktionieren.
Die Schnelllebigkeit der Wirtschaft sowie unvorhersehbare Entwicklungen bedingen, dass die beiden Disziplinen sich immer mehr annähern: Kunst und Kultur fungieren in einer Zeit, in der nichts mehr planbar ist, als kreativer Movens für Reformen im Management. Die Welt von morgen braucht Manager, die Design – verstanden als Denk- und Handlungsweise, als Strategie zur Problemlösung – in einer immer schlechter kalkulierbaren Wirklichkeit verstehen. „Design Thinking“ hat sich in den letzten Jahren zu einer neuartigen Methode entwickelt, um die immer komplexeren und oft widersprüchlichen Probleme in der globalisierten Wirtschaft zu lösen.
Gemeinsamer Nenner von Kunst und Management
„Mit dem neuen Slogan ‚the art of management‘ wollen wir auf die Schnittmengen zwischen Kunst und Management hinweisen sowie unsere imagemäßige Positionierung am Standort Genius Loci verankern“, so Margit Skias, PR-Managerin an der SMBS. „Formen dürfen und sollen verändert werden. Die Konstante ist die Ungewissheit. Die aktuelle volatile Wirtschaftswelt ist gezwungen, von starren Management-Prozessen Abschied zu nehmen. Wo einst Projekte strikt gesteuert wurden, übernimmt das agile Management den kreativen Schaffensprozess bei der Entwicklung neuer Unternehmensstrategien. So geben Kunst und Management Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit. In weiterer Folge soll der neue Claim inhaltlich in unserer Managementphilosophie und unserem Leitbild als Business School verankert werden.“
Am Schnittpunkt zwischen Kunst, Management und Wirtschaft
Bei der Gründung der SMBS und der Konzeption ihres Lehrangebotes wurde Wert daraufgelegt, die Ausstrahlung Salzburgs als geistig-kulturelles Zentrum an einer der stärksten wirtschaftlichen Achsen der EU bewusst zu nutzen, um dem künftigen national und international tätigen Manager beste Programme und Strukturen zu gewährleisten.
„Es war von Beginn an unsere Aufgabe, mit unserem Lehrangebot die Zukunft des Managements und die AbsolventInnen zu prägen, neue wissensbasierte Modelle, Grundlagen und Werkzeuge für ManagerInnen des 21. Jahrhunderts zu lehren und zu diskutieren“, so Geschäftsführer Prof. Dr. Gerhard Aumayr, Mitbegründer der SMBS.
Nach beinahe 20 Jahren und aufgrund aktueller Entwicklungen stellen sich Fragen wie: Wo liegen die Trends im Management und welche Rolle spielen dabei die Künste? Welche Auswirkungen haben Management-Innovationen auf die Unternehmensorganisation und unsere Gesellschaft?
Das „Arts of Management Symposium“ als Podium für Innovationen
Diese und andere Themen wurden im Rahmen des „Arts of Management Symposium“, das zum ersten Mal vom 1. bis 2. November 2017 in der St John’s University, Manhattan – New York (USA) stattfand, zur Sprache gebracht. Drei weitere Symposien fanden in London (Cass Business School, City University of London), Lugano (University of Applied Sciences and Arts of Southern Switzerland) und Matera an der University of Basilicata statt. Das Hauptthema des Symposiums war „Kultur und Kreativität als Motor der Innovation“ mit dem Ziel, unser Verständnis dafür zu vertiefen, wie Kultur und Kreativität als grundlegende Treiber der lokalen Entwicklung und des organisatorischen Wandels wirken können.
Das „Arts of Management Symposium“ bringt Wissenschaftler und Experten aus öffentlichen und privaten Organisationen zusammen, um ihnen die Möglichkeit zum Netzwerken zu geben und zu verstehen, wie Managementpraktiken verbessert und transformiert werden können. Es bietet einen Ort, an dem die Entwicklung des Managements im digitalen Zeitalter vorgestellt und diskutiert werden kann. Dabei wird auf die Transformation von Managementpraktiken und -ansätzen unter Berücksichtigung der Aspekte Menschlichkeit, Kreativität und Kunst/Kultur geachtet. (red)