WIEN. Anfang Februar 2022 war in den meisten österreichischen Tageszeitungen, auf infoscreens in Wien, Graz und Linz sowie auf großen Web-Portalen ein buntes Sujet der Österreichischen Ärztkammer zu einem brisanten Thema zu sehen: der geplanten Wirkstoffverschreibung.
Mit der von UniqueFessler konzipierten Kampagne informiert die Ärztekammer über die Gefahren einer Wirkstoffverschreibung und bezieht klar Stellung für die Patientensicherheit. Kurz zu den Hintergründen der Kampagne: Die vom Rechnungshof und von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein überlegte Einführung der Wirkstoffverschreibung (Arzt verschreibt nicht mehr das Medikament, sondern nur noch den Wirkstoff – der Apotheker entscheidet frei, welches Präparat er abgibt) lehnen Österreichs niedergelassene Ärztinnen und Ärzte klar ab. Und zwar mit drei Argumenten:
1. Die Patientensicherheit ist gefährdet
Immer wechselnde Präparate und Darreichungsformen verwirren erfahrungsgemäß die Patientinnen und Patienten, reduzieren die Therapietreue und gefährden dadurch die Gesundheit der Patientinnen und Patienten.
2. Die ärztliche Kompetenz wird beschnitten
Nur dem Arzt ist die Gesamtsituation des Patienten bekannt. Und dabei spielt nicht nur das Präparat, sondern auch die Darreichungsform eine wesentliche Rolle. Ärztinnen und Ärzten als gegenüber den Patientinnen und Patienten letztverantwortliche Kompetenzträger wird mit der geplanten Wirkstoffverschreibung die Entscheidungs- und Gestaltungshoheit über eine medikamentöse Therapie entzogen. Daran anschließend drohen Haftungsprobleme für die Ärztinnen und Ärzte.
3. Es droht eine Verschlechterung bei Arzneimittel-Engpässen.
Sowohl der Verband der pharmazeutischen Industrie als auch der Österreichische Generikaverband haben bereits öffentlich darauf hingewiesen, dass eine Wirkstoffverschreibung kein geeignetes Instrument gegen die negativen Folgen von Arzneimittel-Lieferengpässen ist. Angesichts der ohnehin bereits angespannten Preissituation bei Medikamenten in Österreich würde ein Diktat des niedrigsten Preises nach Ansicht der Expertinnen und Experten dazu führen, dass einige Medikamente vollends vom Markt verschwinden und sich die Lage weiter verschärft.
„Unsere Kampagne greift dieses ernste Thema mit einem kreativen Wortspiel und einer daraus abgeleiteten, visuell interessanten Inszenierung auf und schafft dadurch hohe Aufmerksamkeit beim Betrachter. Damit wollen wir alle Stakeholder rund um den Gesundheitsminister motivieren, sich das Ganze nochmals gut zu überlegen. Denn an erster Stelle sollte im Gesundheitsbereich immer das Patientenwohl stehen“, fasst UniqueFessler-Geschäftsführer Jürgen Colombini den neuen Auftritt der Österreichischen Ärztekammer zusammen.
Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, ergänzt: „Das Konzept von UniqueFessler hat uns mit seiner einfachen und prägnanten Botschaft überzeugt. Wir sind sicher, dass wir so die Öffentlichkeit auf die drohende Gefährdung durch Wirkstoffverschreibung aufmerksam machen können.“ (red)
Credits
Autraggeber: Österreichische Ärztekammer
Agentur: UniqueFessler
Konzeption: Hans Czepko
Art Director: Kurt Leidenfrost
Text: Bernadette Schuberth
Beratung: Jürgen Colombini