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Redaktion 24.03.2022

Vermisste Journalistin freigelassen

Aufnahme eines Videos Bedingung der russischen Besatzer für Freilassung.

MOSKAU / KIEW. Zehn Tage nach ihrem Verschwinden ist die Kiewer Journalistin Wiktorija Roschtschyna am Dienstag, 22. März 2022, freigelassen worden und befindet sich am Weg in die von ukrainischen Truppen kontrollierte Stadt Saporischschja. Dies berichtete Roschtschynas Fernsehsender Hromadske am Dienstagnachmittag auf seiner Homepage.

Bedingung für die Freilassung sei die Aufnahme einer Videobotschaft gewesen, in der die Journalistin erklärt, dass sie "russischen Diensten" nichts vorzuwerfen habe und diese angeblich ihr Leben gerettet hätten, schrieb Hromadske. "Wiktorija wird sehr bald selbst die volle Wahrheit über ihre Festnahme und Gefangenschaft erzählen", hieß es.

Die auf investigative Recherchen spezialisierte Roschtschyna soll sich nach Angaben ihres Fernsehsenders zuletzt in der von russischen Truppen besetzten Hafenstadt Berdjansk am Asowschen Meer aufgehalten haben, wo der Kontakt der Redaktion zu ihr am 12. März abbrach. Am Tag zuvor hatte Hromadske auf seiner Internetseite noch eine Reportage Roschtschynas aus dem ebenso von russischen Truppen besetzten Enerhodar in der Region Saporischschja veröffentlicht - die Stadt am linken Ufer des Dnepr ist durch ihr Atomkraftwerk bekannt.

Bei den Bemühungen, Roschtschyna zu befreien, hatte sich Hromadske unter anderem auch an die Organisation für Sicherheit- und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien gewandt, erzählte am Sonntag die Chefredakteurin von Hromadske, Jewhenija Motorewska, der APA. Am Wochenende war darüber spekuliert worden, dass Roschtschyna nach einer Festnahme durch den russischen Geheimdienst FSB sich weiterhin in Berdjansk aufhalten soll. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es jedoch nicht. (red)

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