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Redaktion 31.10.2024

Vertrauen ist keine Einbahnstraße

Eine Demokratie kann nur dann funktionieren, wenn sich alle an gewisse Grundregeln halten.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

 

UNVORSTELLBAR. Angeblich ist das Universum beim sogenannten Urknall entstanden – quasi aus dem Nichts. Ich kann mir das kaum vorstellen, aber da ich, wie getreue Leserinnen und Leser meiner Kolumne wissen, eher der Wissenschaft als Cindy aus Facebook vertraue, wenn es um Fakten geht, glaube ich dann doch an die Theorie des sogenannten Big Bang.

Zehn minus zehn ist nicht null

Aber wissen Sie, was noch interessanter ist: Wissenschafter wollen herausgefunden haben, dass, wenn man alles bisher Bekannte aus unserem Universum quasi herausrechnet, die Summe am Ende nicht null ist; sie wissen, dass noch etwas übrig bleibt – was, wissen sie aber nicht.

So ähnlich, habe ich das Gefühl, ist es mit den sog. Quer(nicht)denkern. Denn kommt man ihnen mit noch so vielen Fakten und versucht, sie mit Tatsachen zu überzeugen – sie glauben einem am Ende einer Diskussion trotzdem nicht.
Weil, Sie wissen: Cindy auf Facebook hat von einer Freundin erfahren, die es wiederum aus dem Internet hat, dass alles ganz anders ist …

Regelbrecher als Spielverderber

Gar nicht ganz anders als gedacht ist es übrigens nach der Wahl von Walter Rosenkranz zum Nationalratspräsidenten gelaufen. Die Demokraten haben die Chance verpasst, die Möglichkeit der Abwahl eines Nationalratspräsidenten zu schaffen, haben wegen der berüchtigten „Usancen” den FPÖ-Vertreter, im Vertrauen, er werde sich auch künftig an diese halten, gewählt, damit der dann als quasi Dank den Antidemokraten Viktor Orban als seinen ersten Gast ins Parlament einlädt.

Naja – schon Publizistin Theoretikerin Hanna Arendt meinte: Wenn der Klügere immer nachgibt, wird die Welt irgendwann von den Dummen regiert. Ersetzen Sie jetzt nur „klug” und „dumm” durch „Demokrat” und „Antidemokrat” und Sie bekommen eine ungefähre Ahnung davon, was passiert, wenn Sie mit Politikern, die sich nicht an die üblichen Regeln der Demokratie halten diese bewahren und weiter entwickeln wollen.

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