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Redaktion 16.03.2022

Werbeausgaben der Öffentlichen Hand erreichten 2021 Rekordniveau

225 Mio. Euro Ausgaben und damit rund 3 Mio. Euro mehr als 2020; 4. Quartal mit 79,6 Mio. Euro ebenfalls Rekord; Werbeschaltungen bei internationalen Plattformen stiegen weiter kräftig an.

WIEN. Die öffentliche Hand hat im Vorjahr 2021 insgesamt 225 Mio. Euro für Werbung ausgegeben. Das ist so viel wie noch nie seit der Ausweisung der Medientransparenzdaten im Jahr 2012. Der bisherige Rekord aus 2020 (222 Mio. Euro) wurde um ca. 3 Mio. Euro übertroffen, wie aus den am Dienstag von der RTR veröffentlichten Daten hervorgeht. Zurückzuführen ist das primär auf das 4. Quartal 2021. Mit rund 79,6 Mio. Euro war es das bisher werbeintensivste Quartal.

Die Bundesregierung warb im Vorjahr um rund 45,3 Mio. Euro und damit etwas weniger als noch 2020 (47,3 Mio. Euro), aber weit mehr als 2019 (19,3 Mio. Euro). Am meisten gab das Bundeskanzleramt mit 20,2 Mio. Euro aus. Mit Respektabstand folgten das Finanzministerium (6,9 Mio. Euro) und das Klimaschutzministerium (4 Mio. Euro). Letzteres investierte mehr als doppelt so viel als noch 2020 (1,5 Mio. Euro) in Werbung. Das Arbeitsministerium meldete keine Inseratenausgaben, dafür investierte das AMS 1,7 Mio. Euro in Werbung. Von der ÖVP geführte Ministerien kamen auf rund 39,6 Mio. Euro und damit 87% der Regierungsausgaben, von den Grünen geführte Ministerien auf rund 5,8 Mio. Euro und somit 13%. 2020 stammten noch 94% der Regierungsausgaben von ÖVP-Ministerien. Firmen mit Bundesbeteiligung inserierten um ca. 22,4 Mio. Euro und damit deutlich mehr als 2020 (ca. 16 Mio. Euro).

Die Stadt Wien gab im Vorjahr wie auch schon 2020 24,2 Mio. Euro für Werbung aus. Mitsamt der Beteiligungen der Stadt Wien erhöht sich der Betrag auf rund 37,1 Mio. Euro. Zum Vergleich: Das Land Oberösterreich kam ohne Beteiligungen auf rund 5,3 Mio. Euro, das Land Niederösterreich auf ca. 4 Mio. Euro. Weitgehend stabil blieben auch die Werbeausgaben der Wirtschaftskammer (16,2 Mio. Euro) und des ORF (9,6 Mio. Euro). Die Arbeiterkammer reduzierte deutlich auf rund 4,1 Mio. Euro (2020: 5 Mio. Euro).

In gewohnter Manier ging ein großer Teil der Gesamtsumme an die drei größten Boulevardmedien des Landes samt deren Onlineportalen und Beilagen. Die Kronen Zeitung (inkl. Onlineportale, ohne Kronehit) erhielt rund 24,1 Mio. Euro, wobei rund 7,1 Mio. Euro von der Bundesregierung und 3,4 Mio. Euro von der Stadt Wien stammten. Die Gratiszeitung Heute kam auf 14,2 Mio. Euro. Davon steuerten die Bundesregierung rund 4,7 Mio. Euro und die Stadt Wien rund 3,3 Mio. Euro bei. In Österreich (inkl. oe24.at) wurde von der Öffentlichen Hand um 13,8 Mio. Euro geworben. Die Bundesregierung lieferte davon rund 4,8 Mio. Euro, die Stadt Wien rund 2,3 Mio. Euro.

Auch im ORF wurde mit insgesamt 26,1 Mio. Euro (2020: 24,3 Mio.) kräftig geworben. Der Kurier (inkl. Schau TV) brachte es auf ca. 11 Mio. Euro, Titel der Regionalmedien Austria (RMA) auf ca. 8,3 Mio. Euro, Der Standard auf rund 8,2 Mio. Euro, die Kleine Zeitung auf rund 6,9 Mio. Euro und die Presse auf ca. 6,7 Mio. Euro.

Die Werbeausgaben an internationale Plattformen stiegen weiter stark an. Google (inkl. YouTube) erhielt rund 10,6 Mio. Euro (2020: 8,1 Mio. Euro), Facebook (inkl. Instagram) kam auf ca. 6,5 Mio. Euro (2020: 4,9 Mio. Euro).

Die vollständigen Daten sind auf der Webseite der RTR-GmbH - www.rtr.at - abrufbar. (red)

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