MÜNCHEN. Schrumpfende Werbeeinnahmen belasten den deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 stark. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, sank der Umsatz im dritten Quartal um 13 Prozent auf 921 Millionen Euro, der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) fiel um 27 Prozent auf 118 Mio. Euro. Finanzvorstand Ralf Peter Gierig sagte: "Das Marktumfeld hat sich im Jahresverlauf durch Inflation, Energiepreiskrise und Konsumzurückhaltung immer weiter eingetrübt."
Das margenstarke Werbegeschäft, die Säule des Unternehmens, und das Vergleichsportal Verivox, lange ein Zugpferd, liefen deutlich schlechter als im Vorjahresquartal. Der Konzern musste beim Firmenwert seiner Vergleichsportale und Online-Shops im dritten Quartal 312 Mio. Euro abschreiben.
ProSiebenSat.1 hatte seine Jahresprognose Ende Oktober erneut gesenkt. Für das traditionell eigentlich starke vierte Quartal hatte der Konzern einen Rückgang der Werbeerlöse um 17 Prozent angekündigt. Der Jahresumsatz soll von 4,50 Milliarden auf 4,15 Mrd. Euro sinken, das bereinigte Betriebsergebnis von 840 Mio. auf 650 Mio. Euro. Darin sind die Kosten für die vollständige Übernahme der Streaming-Plattform Joyn und für Sparprogramme enthalten. Gierig sagte, ProSiebenSat.1 sei gut positioniert, um von einer wirtschaftlichen Erholung im Werbemarkt zu profitieren. (red)