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Sigrid Oblak, Geschäftsführerin Wien Holding, und Marcin Kotlowski, Geschäftsführer WH Medien.

Dinko Fejzuli 09.06.2017

Wien ist wiederMedien-Hauptstadt

In wenigen Tagen treffen sich nach 2016 zum zweiten Mal rund 750 Medienmacher zum diesjährigen GEN-Summit in Wien.

••• Von Dinko Fejzuli

Die österreichische Bundeshauptstadt wird demnächst wieder zur gefeierten Medienhauptstadt werden. Denn vom 21. bis 23. Juni diskutieren internationale Branchenvertreter unter dem Motto „From Post-Truth to Virtual Reality: Navigating Media’s Future” über die Zukunft der Medien. Das Global Editors Network (GEN), eine internationale Vereinigung von Chefredakteuren, hält nach 2016 auch heuer seine Jahrestagung in der österreichischen Bundeshauptstadt ab.

Medien-Meeting in Vienna

Weit über 750 Chefredakteure, Herausgeber, Journalisten, Medienmacher und Multiplikatoren aus rund 60 Nationen sind dann wieder in Wien, um über aktuelle Medientrends sowie die künftigen Herausforderungen im Journalismus zu diskutieren.

Die drei Konferenztage der diesjährigen Versammlung widmen sich unterschiedlichen Schwerpunkten:

21.6. Disruption Day
22.6. Innovation Day
23.6. Cooperation Day.

Aus österreichischer Sicht erfreulich: fjum_forum journalismus und medien ist Partner des Global Editors Network in Österreich.
Die Veranstaltung findet auch heuer wieder in der Aula der Wissenschaften statt.
medianet sprach anlässlich der Programmpräsentation mit Wien Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak und WH Medien-Geschäftsführer Marcin Kotlowski.

 

medianet: Welche Bedeutung hat der GEN-Summit für Wien als Stadt, Kongressstadt, aber auch als Medienstandort?
Sigrid Oblak: Wir haben bereits im letzten Jahr gesehen, dass der GEN-Summit ein großer Erfolg war, mit Hunderten internationalen Teilnehmern, und es ist schön, dass wir ein zweites Mal mit den Unternehmen der Stadt Wien den GEN-Summit unterstützen können und hier besonders durch die Eurocomm-PR.

Außerdem ist das eine Veranstaltung über drei Tage mit über 1.000 Teilnehmern; das hat damit auch auf quasi angrenzende Betriebe wie Übernachtungsstädte und ähnliche eine große und positive Auswirkung

Marcin Kotlowski: Ich finde, wir brauchen solche Leuchttürme als Standort. Sie schaffen internationale Relevanz und bringen viele Chancen und Netzwerkeffekte mit. Der GEN-Summit ist das größte Treffen von Chefredakteuren und Medienmachern in Europa. GEN ist eine Vereinigung von Chefredakteurinnen und Chefredakteuren und Medieninnovatoren aus allen Kontinenten. Über 750 Medienexperten werden aus 80 Ländern vom 21. bis 23. Juni nach Wien in die Aula der Wissenschaften kommen. Der Standort Wien ist für dieses einzigartige Treffen kein Zufall; die Stadt zählt schon seit Jahren zu den führenden Medienstädten Europas und ist gleichzeitig eine wichtige Drehscheibe Richtung Zentral- und Osteuropa. Die Kreativwirtschaft, die IKT-Branche und auch der Medien-Sektor zählen zu den zentralen Schwerpunkten der Stadtentwicklung.

medianet:
Welche Rolle hat die Eurocomm-PR in Bezug auf den GEN-Summit gespielt, und wie würden Sie die Rolle der Eurocomm-PR generell beschreiben?
Kotlowski: Eurocomm-PR unterstützt beim GEN-Summit Wiens Position als Hub für New Media in Mittel- und Osteuropa und lädt Fachleute aus namhaften mittel- und südosteuropäischen Medien zur Konferenz ein. Letztes Jahr begrüßten wir über 60 Journalistinnen und Journalisten aus den von uns betreuten Ländern, heuer werden es über 80 sein. Ich bin sehr stolz auf die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen vor Ort.

medianet:
Welche Chance bietet so  ein internationaler Event aus der Medienbranche, wenn er in Wien stattfindet – als Stadt und als Medienstandort?
Oblak: Wir können uns als Stadt und als Medienstandort international präsentieren. In Wien gibt es ca. 10.000 Medienunternehmen mit gut 50.000 Beschäftigten, und damit 7% der Wiener Beschäftigten, die hier eine große Wertschöpfung generieren, und natürlich sind Medienmenschen Verfielfältiger, und da erhoffen wir uns natürlich auch ein positives Feedback in der Welt.

medianet:
Welche Rolle spielt der Medienstandort Wien für die Wiener Wirtschaft
Oblak: Wien positioniert sich erfolgreich als Smart City, und wir sind ja international in den Rankings sehr oft sehr weit vorn und entsprechend konzentrieren wir uns inhaltlich auf ein paar Schwerpunkte wie IKT; oder Science und Medien ist eben auch einer dieser Schwerpunkte, wo man gezielt fördert bzw. Standortentwicklung macht, und das sind schon Maßnahmen, wo wir hoffen, aber auch schon sehen, dass diese Pflänzchen am Ende des Tages schön aufgehen.

medianet:
Die Stadt Wien nimmt  ja Geld in die Hand, um bestimmte Medien zu fördern bzw. investiert auch in das Thema Ausbildung. Wird das mehr werden, denn manchmal ist man hier ja auch in der Kritik, Geld auszugeben, um bestimmte Interessen vertreten zu sehen.
Oblak: Jene Finanzierungen, die über die Wien Holding gelaufen sind, sind sogenannte Anschubfinanzierungen,wo man versucht, vielen Ideen ein bis drei Jahre auf die Sprünge zu helfen, aber dann ist es schon so, dass sie sich von selbst finanzieren müssen.

medianet:
Das Thema Start-up haben Sie ja auch besonders im Fokus.
Oblak: Absolut. Hier gibt es eine sehr breite Palette von Maßnahmen, wo man versucht, unterstützend einzugreifen.

medianet:
Herr Kotlowski, eine Frage zu WH Medien, deren Geschäftsführer Sie ja sind. Wie würden Sie die Rolle der WH Medien innerhalb der Wien Holding beschreiben und welcher Agenda folgen Sie in Ihrer strategischen Arbeit?
Kotlowski: Die WH Medien GmbH, eine 100%-Tochter der Wien Holding, bündelt die Medienunternehmungen des Konzerns und kümmert sich um die strategische Weiterentwicklung dieses Standbeins.

Zu den WH Medien gehört u.a. der Stadtsender W24, der zu den größten regionalen Content-Produzenten in Österreich zählt. Der Zusammenschluss der wichtigsten Regionalsender Österreichs als R9 Regional TV Austria GmbH erweitert den Bereich TV um österreichweite Vermarktung, unsere Töchter WH-Interactive und WH-Digital produzieren Inhalte und programmieren Plattformen und Apps – für private Kunden und natürlich für die Stadt Wien.

 

medianet: Wie weit haben sich da Dinge möglicherweise im Lauf der Zeit verändert?
Kotlowski: Unser TV-Schwerpunkt hat sich verschoben. Wir sehen uns heute als Produzent hochwertiger, digitaler Wiener Regionalinhalte für alle Kommunikationskanäle; dazu zählen Web, Mobile, Online, aber natürlich auch Kabel- und Satelliten-TV. Im Fokus stehen derzeit natürlich auch Facebook- und Instagram-Inhalte und Formate. Wie schnell sich diese Welt ändert, sieht man daran, dass es Instagram innerhalb der letzten drei Monate gelungen ist, Snapchat beim Produkt ‚Stories' zu überholen.

Unsere Agenda ist also streng digital ausgerichtet; eines unserer neuesten Produkte ist die Donauinselfest-App, bei der wir Usern auch für den von ihnen produzierten Content Geld zahlen werden. Eine Innovation in Österreich. Wir müssen uns regelmäßig neu erfinden, um zu überleben.

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