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Redaktion 03.12.2019

WK Wien: Starker Zuwachs in den digitalen Lehrberufen

Über 60 Prozent mehr Lehrlinge in der Applikationsentwicklung – Information & Consulting-Obmann Heimhilcher: „Die IT-Fachkräfte der Zukunft werden in Wien ausgebildet.“

WIEN. Laut aktueller Statistik der Wirtschaftskammer Wien werden im Lehrberuf „Applikationsentwicklung – Coding“ heuer 92 Lehrlinge ausgebildet. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von über 60 Prozent. „Das beweist, dass sich unser Engagement für eine moderne duale Ausbildung bezahlt macht“, freut sich Martin Heimhilcher, Obmann der Sparte Information & Consulting der Wirtschaftskammer Wien.
Die Lehrberufe „Applikationsentwicklung – Coding“ und „Informationstechnologie“ mit den beiden Spezialisierungen „Systemtechnik“ und „Betriebstechnik“ wurden erst im September vorigen Jahres eingeführt.

Die Ausbildungsprogramme der beiden neuen Lehrberufe sind auf die Anforderungen der zunehmenden Digitalisierung in der Wirtschaft zugeschnitten. „Im Vordergrund steht die Ausbildung in der Software-Entwicklung und im Programmieren von Applikationen sowie im Betreiben und Administrieren von Netzwerk- und Serversystemen“, betont Martin Puaschitz, Fachgruppenobmann Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT der Wirtschaftskammer Wien. Zusätzlich bekommen die Jugendlichen Kenntnisse im Qualitäts- und Projektmanagement vermittelt und lernen, wie man mit Kunden gemeinsam Ziele definiert und auf ihre Anforderungen eingeht. „Damit decken die neuen Lehrberufe auch wichtige Skills für den Alltag in einem IT-Unternehmen ab“, so Puaschitz.

Digitalisierung auf allen Ebenen der Ausbildung
Wie von der Politik vor kurzem angekündigt, werden auch bestehende Lehrberufe derzeit neugestaltet und um digitale Inhalte ergänzt. „Es ist wichtig, dass auch bestehende Lehrberufe auf die Anforderungen der Zukunft reformiert und weiterentwickelt werden“, betont Heimhilcher, der sich für eine Digitalisierung der Lehre in allen Ebenen der Ausbildung ausspricht. Dabei lohnt sich ein Blick in die Schulen. Denn je früher digitale Kompetenzen vermittelt werden, desto besser sind Jugendliche für eine spätere Lehrausbildung vorbereitet. „Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa, wie etwa Dänemark, besteht bei uns noch Luft nach oben“, so Heimhilcher, „Digitalisierung muss zum Leitthema in den Schulen werden. Wir brauchen das digitale Klassenzimmer und jeder Schüler zusätzlich zu den Schulbüchern ein Notebook.“ Für eine stärker praxisbezogene Ausbildung müssen die Schulen außerdem flexibler agieren können, „wir benötigen mehr Praxisbezug zum Beispiel beim Umgang mit zahlungspflichtigen App-Stores und In-App-Käufen“, ergänzt Puaschitz, der auch bei den Berufsschulen der IT-Lehrberufe Nachholbedarf sieht: „Hier muss an der Hardware-Ausstattung nachgerüstet werden. Damit wir die Jugendlichen auf die digitalen Berufe optimal vorbereiten, müssen schon im Unterricht möglichst reale Bedingungen geschaffen werden, zum Beispiel mit einem echten Netzwerk-Aufbau anstatt einfacher theoretischer Simulationen.“ (red)

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