WIEN. Eine aktuelle Studie der Ceper Group bestätigt: Während mehr als die Hälfte der Befragten das Jahr 2023 durchwegs negativ bewertet, wird 2024 mit vorsichtigem Optimismus erwartet. In Österreich sowie in Ungarn, Montenegro und Serbien glaubt die Mehrheit der Befragten, dass es 2024 für ihr Land bergauf geht.
Der gefeierte und oft ersehnte Jahreswechsel steht für neue Chancen – doch er muss nicht selten auch Lasten und Sorgen aus dem Vorjahr übernehmen. So blickt die CEE-Region nach einem turbulenten Jahr 2023, das von bewaffneten Konflikten und wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt war, 2024 verhalten und mit bescheidenen Erwartungen entgegen. Dies bestätigt die aktuelle Ceper Umfrage, in der untersucht wurde, ob die Bevölkerung der Region die Umstände für ihr Land als positiv oder eher belastend einschätzt.
Österreich: moderate Note für 2023
Allgemein ist 2023 für Menschen in Zentral- und Osteuropa vor allem von Ernüchterung geprägt. Rund die Hälfte der Befragten meint, dass 2023 für ihr Land eher schlecht war. Allerdings blieben die Menschen hierzulande vergleichsweise neutral. In Österreich schätzte nur knapp die Hälfte der Befragten das vergangene Jahr eher negativ ein.
In Serbien, Ungarn, Kroatien, Tschechien, Polen und Rumänien blickt eine große Mehrheit von 55-69 % der Befragten eher pessimistisch auf 2023 zurück. Bulgarien, die Slowakei, Nordmazedonien und Slowenien zeigen sogar noch größere Ernüchterung: über sieben von zehn Befragten sind mit den Entwicklungen für ihr Land im vergangenen Jahr eher unzufrieden. Tiefschwarz wird die Lage zudem von Menschen in Slowenien beurteilt: 82 % bzw. vier Fünftel schätzen die vergangenen 12 Monate düster ein.
Österreich besticht im Vergleich mit Ausgewogenheit. So wird 2023 nur von knapp der Hälfte der Befragten als schlecht bewertet. Auffallend ist weiters, dass im kleinen, aber zukunftsträchtigen Montenegro eine durchwegs optimistische Einschätzung für 2023 erhoben wurde: 66 % der Befragten meinen, dass dies ein eher gutes Jahr für ihr Land war.
Vorsichtig ins neue Jahr
Während auf das Jahr 2023 in den meisten CEE-Ländern pessimistisch zurückgeblickt wird, stehen die Zeichen für 2024 auf leichtem Optimismus. In Österreich, Ungarn, Montenegro und Serbien erwartet die Mehrheit der Befragten, dass 2024 für ihr Land eher positiv ausfallen wird. Polen ist mit einer immerhin relativen Mehrheit ebenso dieser Ansicht.
Montenegro hingegen behält seine Haltung von 2023 bei: 67 % der Menschen glauben, dass auch 2024 Gutes für ihr Land bringt. Dabei überbieten sie mit ihren positiven Einschätzungen Österreich mit ganzen 15 %. In Kroatien und Rumänien schließen sich vier von zehn dieser Meinung an, während in Bulgarien, der Tschechischen Republik, Nordmazedonien und der Slowakei nur zwischen 30 und 39 % diese Haltung teilen. Neuerlich bleibt Slowenien besonders pessimistisch. Nur 26 % der Befragten erwarten, dass 2024 eher positiv wird, während 67 % trübe Erwartungen haben. Fazit: In 11 Ländern hofft mindestens einer von drei Befragten auf Gutes im Jahr 2024.
Erkennbar ist auch, dass in allen Ländern die Zahl der kritischen Einschätzungen zurückgeht. In Polen etwa sehen 62 % der Befragten das Jahr 2023 mit Ernüchterung, während knapp die Hälfte (45 %) ein gutes Jahr 2024 erwartet. In Nordmazedonien und Bulgarien ist die Gruppe derer, die triste Erwartungen an 2024 haben, um ganze 20 % kleiner als jene derer, die das Jahr 2023 derart einschätzt. In Serbien, Rumänien und Slowenien wird diese Gruppe um 19 bis 15 % kleiner, und in Ungarn, der Slowakei und Kroatien erwarten 14 bis 13 % weniger Befragte ein problematisches 2024. Auch in Österreich, wo die Meinungen relativ ausgewogen sind, ist die Gruppe der Menschen, die kritisch auf das Jahr 2024 blicken, um 8 % kleiner, und in Tschechien geben im Vergleich 7 % weniger Befragte schlechte Prognosen für 2024 ab, im Vergleich zu den negativen Bewertungen für 2023. Es darf daraus abgeleitet werden: Auch wenn die Erwartungen in der Region noch verhalten sind, so wird das Jahr 2024 dennoch mit leichtem Optimismus erwartet.
Methodik
Die Meinungsumfrage wurde in 12 Ländern in Mitteleuropa durchgeführt: Österreich, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Nordmazedonien, Montenegro und Polen. Die Daten wurden zwischen dem 20. November und dem 21. Dezember 2023 erhoben. Die Umfrage wurde telefonisch (in Serbien und Montenegro persönlich) mit 1 000 Befragten pro Land durchgeführt. Die Stichprobe pro Land ist repräsentativ nach Geschlecht, Alter und Art der Niederlassung.