MOBILITY BUSINESS
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13.11.2015

Die Zukunft der Mobilität wird immer vernetzter

Das „Connected Car” wird vom Schlagwort zur Realität: Hersteller und Zulieferer intensivieren ihre Forschungsbemühungen.

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN/MOUNTAIN VIEW. Überrascht von der guten Sensorik und Reaktion auf Unvorhergesehenes zeigte sich vor wenigen Tagen Verkehrsminister Alois Stöger bei seiner ersten Fahrt mit Googles fahrerlosem Auto in Kalifornien. Auch das „abrupte Stehenbleiben” des Pkw in bestimmten Situationen erstaunte Stöger, „aber seine Entscheidungen waren richtig und besser als ich gefahren wäre”.

Dass bereits 2016 fahrerlose Autos wie jenes des Internetkonzerns auf Österreichs Straßen unterwegs sind, glaubt Stöger nicht, auch wenn die Vernetzung der Mobilität zuletzt große Entwicklungsschritte genommen hat.

Teststrecke angedacht

Schon 2016 geklärt will Stöger aber die Rahmenbedingungen für autonom fahrende Autos haben, wie er nach seinem Besuch bei Google X in Mountain View erklärt. Dazu hat er Ende Oktober vier Arbeitsgruppen eingesetzt, in denen Experten, Vertreter der Industrie und der Wissenschaft Anforderungen für rechtliche Rahmenbedingungen, Infrastruktur und Anwendungs­fälle ausarbeiten sollen.

Bis April 2016 sollen die Ergebnisse dann in einem Aktionsplan zusammengefasst und auch eine erste Teststrecke für autonomes beziehungsweise automatisiertes Fahren ausgewählt werden. Interesse dafür hätten bisher die Steiermark, Tirol und Oberösterreich angemeldet, Stöger kann sich vorstellen, auch mehrere Teststrecken zuzulassen.

Bei Entwicklung „mit dabei sein”

Der Minister, der anlässlich des Austrian Research and Innovation Talk in San Francisco Techno­logie- und Weltraumunternehmen in ­Kalifornien besuchte, glaubt nicht, dass schon bald zahlreiche ­fahrerlose Autos zu kaufen sein werden, aber die Technologie bekomme durch solche Vorreiter­projekte Schwung, etwa bei den diversen Assistenzsystemen in Fahrzeugen.

„Da ist es wichtig, dass wir in der Technologieentwicklung mit dabei sind”, so Stöger. Speziell im Bereich Sensorik, Software und Sicherheitstechnik gebe es Lösungen von österreichischen Unternehmen.
Während in Österreich noch über Teststrecken diskutiert wird, arbeitet Google bereits an einem eigenen Betriebsprogramm für Autos. Das US-Technologieunternehmen will über die Benutzeroberfläche Android Auto hinaus eine Komplettlösung für Autos anbieten, die bisherige sogenannte Head-Units ersetzen könnte.
Medienberichten zufolge soll Android Automotive bisherige Systeme vollständig ablösen und könnte so Google Maps, Google Play Music und weitere Dienste anbieten, ohne auf eine permanente Verbindung des Smartphones angewiesen zu sein.
Zudem ließe sich mit dem neuen Betriebsprogramm Probleme lösen, die bislang bei Android-Versionen auf Autos auftauchten. Die Bedien­elemente waren dabei oft zu klein und erinnerten an einen Smartphone-Bildschirm. Android Automotive könnte hier Rahmenbedingungen setzen, die dann von Entwicklern mit weiteren Anwendungen bespielt werden könnten.
Für Hersteller, die den Trend zum vernetzten Auto verschlafen haben, käme das neue System wie gerufen. Premium-Hersteller wie BMW oder Porsche setzen lieber auf eigene Systeme.

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