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© Nissan

Auf der Strecke durch Großbritannien mussten zahlreiche unterschiedliche Straßenszenarien bewältigt werden.

Redaktion 14.02.2020

Grand Drive für Nissan Leaf

Nächster Schritt in Richtung vollautonomes Fahren: Nissan Leaf legt 370 Kilometer lange Strecke durch Großbritannien zurück.

LONDON. Selbstständig durch Kreisverkehre und über Autobahnen: Ein Nissan Leaf ist jetzt vollautonom durch Großbritannien gefahren. Das Elektroauto absolvierte eine insgesamt 370 km lange Strecke quer durch England. Der sogenannte „Grand Drive“ war das Ergebnis einer 30-monatigen Arbeit des „Human Drive“-Konsortiums. Unter der Leitung von Nissan Ingenieuren forschen die Mitglieder am autonomen Fahren. Ziel ist unter anderem die Entwicklung einer lernenden, autonomen Fahrzeugsteuerung, die eine möglichst natürliche und menschliche Fahrweise simuliert. Das soll ein komfortables und vertrautes Erlebnis für die Kunden schaffen – auf dem Weg zum stärker vernetzten und autonomen Fahren der Zukunft.

Auf seiner Reise absolvierte der Leaf einen Praxistest unter realen Bedingungen in unterschiedlichen Szenarien: Landstraßen ohne beziehungsweise mit nur wenigen Fahrbahnmarkierungen, Kreuzungen, Kreisverkehre und Autobahnen standen beispielsweise auf dem Programm. Das Fahrzeug musste außerdem selbstständig die Fahrspur wechseln, bei Bedarf anhalten und wieder losfahren. Um diese Aufgaben sicher zu erfüllen und um Hindernisse herum zu navigieren, wurde das eingesetzte Fahrzeug mit GPS-, Radar-, Lidar- und Kamerasensoren ausgestattet.

„Im Rahmen des Human Drive-Projekts haben wir ein autonomes Fahrzeug entwickelt, das die Herausforderungen auf britischen Straßen bewältigen kann, die in diesem Teil der Welt einzigartig sind. Hierzu gehören komplexe Kreisverkehre genauso wie Hochgeschwindigkeits- und Landstraßen ohne Straßenmarkierungen, weiße Linien oder Bordsteine“, erklärt Bob Bateman, Projektleiter des Nissan Technical Centre Europe.

Das „Human Drive“-Konsortium wird von der britischen Regierung über das Centre for Connected and Autonomous Vehicles (CCAV) und Innovate UK sowie neun weiteren Partnern finanziert. Dadurch beträgt der gesamte Finanzierungsrahmen rund 13,5 Mio. Pfund (15,9 Mio. Euro). In einem zweiten Schritt untersuchten die Projektbeteiligten nun, wie maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz das Benutzererlebnis und den Fahrkomfort verbessern. Die ebenfalls am Konsortium beteiligte Hitachi Europe Ltd. hat entsprechende Systeme, die maschinelles Lernen in Echtzeit ermöglichen, entwickelt und auf abgesperrtem Terrain erfolgreich getestet. Die „gelernten Erfahrungen“ helfen bei der künftigen Handhabung ähnlicher Szenarien – Fahrten werden dadurch noch sicherer. (jz)

 

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