MOBILITY BUSINESS
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Wolfgang Bernhard, Vorstand der Daimler AG, verantwortlich für Daimler Trucks & Buses.

Wolfgang Bernhard 20.05.2016

Immer online und immer unterwegs

Die fortschreitende Digitalisierung von Lastwagen spart Zeit und Ressourcen und minimiert die Ausfallzeiten. Ein Blick in die Zukunft von Daimler-Vorstand Wolfgang Bernhard.

Gastkommentar••• Von Wolfgang Bernhard


STUTTGART. Digitalisierung, Industrie 4.0, Internet der Dinge – diese Begriffe sind fast schon Buzzwords. Und wie das bei Buzzwords so ist: Was sie genau bedeuten, bleibt oft so wolkig wie die Cloud.

Daimler Trucks trägt dazu bei, das zu ändern. Wir zeigen ganz konkret auf, was in der digitalen Ära im Straßengüterverkehr möglich wird.

Ressourcen schonen

Entlang des gesamten Transportprozesses fehlen heute Echtzeit-Informationen – und das führt zu einer Vergeudung von Ressourcen. Lkws verbringen viel Zeit mit Warten – zum Beispiel aufs Be- und Entladen. Wenn sie endlich auf der Straße sind, hören die Probleme nicht auf: Einer von vier Lkw in Europa ist leer unterwegs. Und selbst wenn ein Lkw nicht warten muss und obendrein voll beladen ist, kann es trotzdem sein, dass er sich nicht bewegen kann. Weil er im Stau steht.

Der vernetzte Lkw kann all diese Probleme viel besser bewältigen – indem er Spediteuren, Fahrern und Kunden diejenigen Echtzeit-Informationen liefert, die heute fehlen.
Be- und Entladen: Der vernetzte Lkw kann Frachtpapiere und genaue Ankunftszeit vorab digital an den Bestimmungsort übermitteln. Dort stehen Laderampe, Gabelstapler und Waren dann rechtzeitig bereit – es fällt beim Be- und Entladen keine Wartezeit mehr an und auch kein Papierkram.
Leerfahrten: Der vernetzte Truck gibt sofort Bescheid, wenn er nicht voll beladen ist. Die Spedition bietet die freien Kapazitäten dann ­online an – über Mitfahrzentralen für Cargo.
Stau: Der vernetzte Lkw tauscht mit der Infrastruktur und anderen Fahrzeugen Daten in Echtzeit aus – und weiß ganz genau, welche Route staufrei ist.

Immer auf Tour

Und das ist erst der Anfang. Der vernetzte Lkw ermöglicht eine einheitliche Mautbox für ganz Europa – anstelle von vielen. Oder „Flash over the air”, also Updates per Funk wie beim Smartphone – etwa um bei Bergfahrten zusätzliche PS zuzuschalten.

Und er sendet frühzeitig ein Warnsignal, falls sich ein technisches Problem abzeichnet. Unerwartete Pannen können wir damit ein für alle Mal abhaken.
Im Idealfall wird der vernetzte Lkw der Zukunft immer auf Tour sein. Er wird immer voll beladen sein, nie im Stau stehen, nie ausfallen – und es wird ein glücklicher Fahrer am Steuer sitzen.
Vielleicht werden wir diese Zukunft nie zu 100% erreichen – aber in diese Richtung sind wir bei Daimler unterwegs – mit größter Geschwindigkeit.
Unsere Telematik-Systeme von FleetBoard und Detroit Connect haben wir weltweit bereits in 365.000 Lkws, Bussen und Vans installiert.

Weg in eine neue Ära

Mehr als 300 Menschen arbeiten bei Daimler Trucks an neuen Ideen rund um Konnektivität. Bis 2020 werden wir rund eine halbe Milliarde Euro investieren, um diese Ideen auf den Markt zu bringen.

Vor 120 Jahren hat Daimler den Lkw erfunden – nun, in der digitalen Ära, zeigen wir wieder den Weg auf.

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