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Redaktion 10.09.2015

KTM prolongiert Erfolgslauf

Der Zweiradhersteller KTM hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem internationalen ­Vorzeigebetrieb mit Weltmarktanspruch entwickelt. Das erste Halbjahr 2015 brachte ein neuerliches Absatz- und Umsatzplus.

••• Von Jürgen Zacharias

MATTIGHOFEN. Es ist noch gar nicht so lange her, da war das automotive Österreich zwar stolz auf die Produkte der KTM Motor-Fahrzeugbau KG, wirtschaftlich erfolgreich war das Unternehmen aber längst nicht mehr. Mehr noch, führten tiefrote Zahlen Anfang der 1990er-Jahre zur Insolvenz des rot-weiß-roten Leitbetriebs, die schlussendlich in der Filettierung der einzelnen Betriebssparten endete. Wie und ob es überhaupt weitergeht, war lange nicht klar, schlussendlich feierte die Zweirad-Sparte als KTM Sportmotorcycles GmbH (seit 2003: KTM-Sportmotorcycle AG) ihre Wiederauferstehung, die schon bald in einem veritablen Erfolgslauf münden sollte. Jüngster Beleg dafür sind die dieser Tage präsentierten (wieder einmal starken) Halbjahreszahlen, die für KTM neuerlich ein Plus in allen Bereichen ausweisen. So konnte der Absatz in den ersten sechs Monaten 2015 auf 88.531 Fahrzeuge (plus 25,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum) und der Umsatz auf 515,1 Mio. Euro (plus 25,5 Proeznt) gesteigert werden. Das Ergebnis nach Steuern stieg von 26,2 auf 33,3 Mio. Euro.

Weiteres Wachstum geplant

Durch diesen deutlichen Anstieg bei Absatz und Umsatz konnte KTM auch das EBIT auf 50,3 Mio. Euro gegenüber 33,6 Mio. Euro im Vorjahr steigern. KTM erzielte damit im 1. Halbjahr 2015 eine EBIT-Marge von 9,8 Prozent.
Und ganz so wie das Jahr begonnen hat, soll es auch im zweiten Halbjahr weitergehen, alles andere als eine weitere Steigerung bei Umsatz und Absatz wäre jedenfalls eine faustdicke Überraschung. Die globale Produktstrategie werde laut KMT-Vorstand jedenfalls durch die geplante Expansionen weiter umgesetzt, und das für 2015 geplante Investitionsvolumen liege weiterhin auf hohem Niveau. Schwerpunkte seien dabei vor allem neue Serienentwicklungsprojekte sowie Infrastruktur und Entwicklungsinvestitionen in Motorsport und Logistik.
So erfolgte dieser Tage nach mehr als einem Jahr Bauzeit die Schlüsselübergabe für das neue Logistikzentrum in Munderfing. In den kommenden Wochen startet Logistikpartner Lagermax auf einer Gesamtfläche von rund 30.000 m2 planmäßig den Vollbetrieb. „Mit der Investition von 22,5 Millionen Euro in das neue Logistikzentrum in Munderfing werden die notwendige Infrastruktur für das weitere globale Wachstum der KTM Gruppe realisiert und mittelfristig 50 neue Arbeitsplätze geschaffen“, sagt KTM-COO Harald Plöckinger, der auch bereits Pläne für einen weiteren Ausbau des Betriebs­standorts hegt. „Neben einer Fabrikerweiterung von 10.000 m2 bei WP Performance Systems entsteht gerade auch ein neues KTM Motorsportzentrum; hier beträgt die Gesamtinvestition rund 25 Millionen Euro.“

Spatenstich für KTM Museum

Große Investitionen tätigt KTM aktuell auch einige Kilometer weiter am Hauptfirmensitz in Mattighofen. 60 Jahre, nachdem dort das erste Motorrad der Marke produziert wurde, erfolgt nun der Bau eines KTM Museums. „Das ist ein klares Bekenntnis zu unserem Heimatstandort im Mattigtal. 2003 wurden erste Ideen dazu geboren, zehn Jahre später haben wir diese wieder aufgegriffen, und ziemlich genau 25 Jahre nach der Übernahme von KTM wird Ende 2017 die Eröffnung gefeiert“, kommentierte KTM-CEO Stefan Pierer die Entscheidung. „Durch die Unterstützung der Stadtgemeinde Mattighofen und des Landes Oberösterreich entsteht damit auch ein touristischer Anziehungspunkt in der Region.“
Die Form des Museums erinnert an eine Rennstrecke. In Zukunft kann hier die historische Entwicklung der Marke und die Welt von KTM erlebt werden. Pierer: „Auf rund 9.500 Quadratmeter wird das KTM Museum mit Schauwerkstatt errichtet. Am Museumsvorplatz ist ein Gebäude mit Restaurant und Wohnungen sowie eine Tiefgarage mit über 130 Stellplätzen geplant.“

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