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© Frankl/TU Graz

Freuen sich über die neue Forschungsinfrastruktur: Harald Kainz (Rektor TU Graz), Helmut List (CEO AVL), Robert Fischer (GF Engineering und Technik Antriebssysteme AVL), Hermann Steffan (Institutsleiter VSI) und Jörg Moser (Leiter BSCG).

Jürgen Zacharias 22.10.2020

TU Graz und AVL starten Battery Safety Center

Herzstück des Forschungszentrums sind Klimakammern zur gezielten Batterienalterung unter verschiedensten Bedingungen sowie neuartige mechanische Testumgebungen, darunter eine hoch dynamische Crash-Anlage für geladene Batterien.

GRAZ. Der TU Graz steht mit dem Battery Safety Center Graz ab sofort eine hochmoderne Prüfstandstechnik für anspruchsvolle Forschungsprojekte und zukunftsgerichtete Lehre im Bereich Batteriensicherheit zur Verfügung. Der wesentliche Teil der Testinfrastruktur sowie die Gebäudeinfrastruktur selbst kommen von der TU Graz, AVL bringt sich mit drei Klimakammern für elektro-thermische Tests in die Kooperation ein. Insgesamt haben beide Kooperationspartner knapp 9 Mio. Euro investiert, davon alleine 5 Mio. Euro für den Bau und die Grundinfrastruktur.

TU Graz-Rektor Harald Kainz begrüßt die Investition in das Zukunftsfeld und freut sich über die enge Kooperation mit AVL: „Mit dem Battery Safety Center Graz bündeln die TU Graz und AVL einmal mehr ihre wissenschaftliche und technologische Kompetenz und zeigen gemeinsam internationale Stärke auf dem Gebiet der Batteriensicherheit.“ Auch AVL-CEO Helmut List zeigte sich mit der Umsetzung zufrieden: „Durch die ständig steigenden Anforderungen wird die Entwicklung von Batterien zunehmend komplexer. Umso wichtiger wird hierbei die Rolle der Batteriesicherheit, zu der wir mit Kooperationen im Bereich Testing und Forschung wie nun gemeinsam mit der TU Graz einen maßgeblichen Beitrag leisten. Die hier eingesetzte Prüftechnik entspricht außerdem dem letzten Stand der Technik und wird in gleicher Form von AVL und unseren Kunden global eingesetzt.“

Auf insgesamt 550 m2 Laborfläche mit Technikumfeld finden am Battery Safety Center Graz eine elektro-thermische sowie eine mechanische Testumgebung Platz. AVL steuert zur elektro-thermischen Testumgebung drei idente Klimazellen mit je knapp 17 Kubikmeter für elektrische Batterietests bei. Jörg Moser vom Institut für Fahrzeugsicherheit und Leiter des neuen Forschungszentrums führt aus: „In den Klimakammern können wir Batteriesysteme während des Lade- und Entladevorgangs auf Herz und Nieren prüfen. Bei minus 40 bis plus 90 Grad Celsius. Dabei können wir die Batterien durch individuell programmierbare Zyklen gezielt altern und bekommen detaillierte Informationen zur Analyse der Batterieperformance. Das wäre unter normalen Bedingungen bei Testfahrten nur sehr schwer bis gar nicht zu bewerkstelligen.“ Ein hervorstechender Punkt dabei ist der Parallelbetrieb der drei Klimakammern. Damit kann die Energie des Entladevorgangs in einer Kammer gleichzeitig zum Laden einer Batterie in einer anderen Kammer verwendet werden – ein wesentlicher Beitrag für eine nachhaltigere und ressourcenschonendere Batterieforschung. 

Offiziell eröffnet wird das Forschungszentrum am Campus Inffeldgasse im kommenden Jahr, wenn alle Prüfstände finalisiert und einsatzbereit sind – erste Einblicke in die neue Forschungsinfrastruktur wurden vor wenigen Tagen aber bereits einem TU Graz- und AVL-internen Personenkreis sowie Medienvertreterinnen und -vertretern gewährt. (jz)

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