PRIMENEWS
31.03.2015

Digitale Stimulation der Werbewirtschaft

Gastkommentar Zeiten der Einbahn-Kommunikation sind vorbei

Stephan Gustav Götz, Managing Partner MediaBrothers, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien.Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Entfesselt? Der aktuelle Werbeklimaindex des Wifo weist für das erste Quartal einen deutlichen Anstieg der Werbekonjunktur aus. Nicht nur das: Auch der Ausblick auf die kommenden Monate zeigt einen Trend nach oben, obwohl die gesamte Wirtschaftsleis-tung noch nicht so „entfesselt” ist, wie wir uns das vielleicht wünschen würden. Warum ist das so?

Einerseits ist die Werbung immer ein Trendsetter – wächst die Branche, ist das ein Anzeichen für Aufschwung und Optimismus in der Wirtschaft. Andererseits gibt es immer mehr Möglichkeiten, die Menschen auf gute Produkte und Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Ein Indiz dafür ist, dass der Fachverband Werbung der Wirtschaftskammer am Arbeitsmarkt einen höheren Bedarf bei den sogenannten digitalen Experten sieht. Die digitale Kommunikation boomt – auch bei österreichischen Unternehmern, die zunehmend erkannt haben, dass professionelle Kommunikationslösungen für den Online-Bereich dringend benötigt werden. Sie wenden sich also zum Beispiel an Experten in den Bereichen Social Media oder Web-Entwicklung, die diese planen und umsetzen.

Warum Werbung immer komplexer wird

Woher kommt der Digital-Boom? Wir haben uns weitestgehend von der Einbahn-Kommunikation verabschiedet. Die Menschen reden zurück, interagieren, lesen, spielen, schauen und vieles mehr. Eine Kampagne kann überall stattfinden und ihre Komponenten können miteinander vernetzt werden. Was als Inserat in Print beginnt, endet möglicherweise in einem Game am Smartphone. Ein Plakat-Teaser kann zum Netz-Hype werden und sich als Kampagne einer ganz großen Marke entpuppen. Dahinter steckt Kenntnis davon, was auf diesen verschiedenen Ebenen, online oder offline, passiert. Denn das Plakat spricht eine andere Sprache als das Game. Kreativität in der Werbung endet heute nicht bei Idee oder Layout; sie braucht oft auch ein Redaktionsteam zur weiteren Umsetzung oder Community-Management, damit sich das Game zur Kampagne weiter verbreiten kann.Für uns Kommunikatoren bedeutet das, dass der Markt größer wird und wir daher eine größere werbliche und mediale Spielwiese zur Verfügung haben. Das wiederum führt dazu, dass wir unseren Kunden ein Mehr an Leistungen anbieten können. Für den Kunden heißt das, dass seine Botschaften mehr Menschen an mehreren Orten und in kürzester Zeit erreichen. Diese Aufbruchsstimmung findet sich auch im aktuellen Werbeklimaindex wieder. Die Unternehmen wollen, können und müssen wieder in Werbung investieren, um am Wettbewerb teilzunehmen.

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