WIEN. Der gewinnbringende Zukauf von Tausenden Wohnungen in Deutschland Mitte 2014 ist bei der Buwog in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2015/16 (Mai bis Juli) voll sichtbar geworden. Unterm Strich stand im ersten Quartal nun ein Nettogewinn von 96,6 Mio. Euro. Im Vergleichsquartal des Vorjahres waren es 6,2 Mio. Euro gewesen. Dabei halfen aber auch Bewertungseffekte massiv.
Mehr als 50.000 Wohnungen
Zum Stichtag 31. Juli umfasste das Buwog-Portfolio 51.440 Wohnungen mit einer Gesamtnutzfläche von rund 3,6 Mio. m2. Die teilten sich je zur Hälfte auf Deutschland und Österreich auf. „Erstmals werden ab diesem Quartal die in Deutschland erworbenen, rund 19.200 Bestandseinheiten der DGAG- und Apollo-Immobilienportfolien für einen vollständigen Zwölf-Monate-Berichtszeitraum konsolidiert”, heißt es im Aktionärsbrief. Im ersten Quartal des Vorjahres waren diese Wohnungspakete nicht ergebniswirksam.
„Unbare positive Effekte”
Im operativen Geschäft meldete die Gesellschaft einen Anstieg des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 12% auf 41,7 Mio. Euro. Das im Vorjahresquartal mit knapp 43 Mio. Euro negative Finanzergebnis war im jetzigen Berichtsquartal mit 63 Mio. Euro positiv. Das führt die Gesellschaft auf „unbare positive Effekte” in Höhe von 74 Mio. Euro zurück, also auf erfolgswirksame Bewertungen von Derivaten und Finanzverbindlichkeiten.
Die Nettokaltmiete belief sich in den ersten drei Monaten auf 49,4 Mio. Euro, nach 36,2 Mio. Euro im ersten Quartal des vorangegangenen Geschäftsjahrs. Die annualisierte Nettokaltmiete zum Stichtag 31. Juli 2015 betrug laut Buwog unverändert rund 198 Mio. Euro.
Der sogenannte Recurring FFO (Funds From Operations), eine Maßzahl für die Schaffung von Cash, stieg auf 23,5 (21,9) Mio. Euro. Der Vorstand hat die Jahresprognose mit 98 Mio. bis 100 Mio. Euro bekräftigt.
Die Wertpapierexperten von Kepler Cheuvreux haben ihr Kursziel für die Buwog-Aktien von 21,50 Euro auf 22 angehoben, das Votum bleibt bei „Buy”. (ag/lk)