••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Drei Viertel der Kreditinstitute in Europa haben laut „Property Lending Barometer” von KPMG ihr Interesse an Immobilienfinanzierung im letzten Jahr entweder beibehalten oder sogar gesteigert. Bei der Auswahl achten die Banken vor allem auf das makroökonomische Umfeld der Länder und sind bei der Kreditvergabe teilweise noch zurückhaltend – nämlich bei jenen Märkten, die in der Vergangenheit viele notleidende Kredite erfahren haben.
„Die Rahmenbedingungen für die Immobilienfinanzierung durch Banken haben sich in Europa stark verändert”, erklärt KPMG-Partner Erich Thewanger. „Jene Bedingungen, die vor der globalen Finanzkrise bestanden haben, sind bisher nicht zurückgekehrt.”
Bei der Auswahl der zu finanzierenden Projekte bevorzugen Banken grundsätzlich ertragsbringende Bestandsimmobilien vor Neuprojekten. „Das gilt auch für etablierte Märkte”, sagt Thewanger. Die (mehr als 100) von KPMG befragten Banken legen großen Wert darauf, dass die zu finanzierenden Projekte über ein solides Geschäftsmodell verfügen und es sich um hochwertige Anlagen handelt; zudem spielen Ruf und Referenzen des Bauträgers eine bedeutende Rolle.
In Österreich führen günstige Finanzierungsbedingungen und ein stabiler Marktausblick im Gegensatz zum europäischen Makrotrend (siehe links) zu einem gesteigerten Transaktionsvolumen. 2015 wurde hierzulande mehr in Immobilienprojekte investiert als im Vorjahr, nämlich in Summe 3,1 Mrd. €. (Ergebnisse für das 1. Halbjahr 2016 sind hier noch nicht verfügbar.)Zu den bevorzugten Objekten für Investoren am österreichischen Markt zählen Wohn- und Gewerbeimmobilien für Einzelhandel sowie Hotellerie.