WIEN. Die „Erste Wohnmesse”, die größte Immobilienmesse im Herbst in Österreich, gab auch heuer wieder wichtige Hinweise für die weitere Entwicklung des Wohnungsmarkts. Und die waren höchst willkommen – Veranstalter enteco meldet eine neuerliche Besuchersteigerung von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Messebeobachtungen
Bei den Ausstellern nachgefragt, war der Tenor der Kundengespräche ziemlich eindeutig: Die Besucher waren gut vorbereitet, kamen mit konkreten Vorhaben und Fragen und hatten sich zum Teil schon vorab über Projekte und Finanzierungen informiert. Sie blieben im Schnitt länger bei einem Beratungsgespräch, als noch in den Jahren davor.
Auch wurde gezielt weniger „Stadt”, aber umso mehr Grünflächen in urbaner, aber auch knapp außerurbaner Umgebung gesucht. Das EHL-Team rund um Karina Schunker, Geschäftsführerin der EHL Wohnen, bestätigte ein gesteigertes Interesse an Wohnlagen im Wiener Speckgürtel. In den meisten Lagen im Umfeld der Bundeshauptstadt liegen Wohnungspreise und -mieten noch deutlich unter dem Wiener Niveau.
Für Schunker war die Messe auch ein „Trendbarometer”: „Wichtigstes Fazit: Die Nachfrage hat sich zwar verändert, der Wohnungsbedarf ist aber unverändert hoch, und die Suche nach der passenden Wohnung wird in den nächsten beiden Jahren deutlich schwieriger werden.”
Revival des Eigentums
Denn die „Schockstarre”, die die Kombination aus starkem Zinsanstieg und KIM-Verordnung 2022 auf dem Markt für Eigentumswohnungen ausgelöst hat, ist zu Ende.
Die Beruhigung an der Zinsfront und die Suche nach einem sicheren Inflationsschutz habe zu einem deutlichen Anstieg der Nachfrage geführt, so Schunker. Private mit ausreichend liquiden Mitteln würden wieder verstärkt Eigentums- und Anlegerwohnungen kaufen, um zugleich von den gestiegenen Mietrenditen zu profitieren. (hk)