REAL:ESTATE
23.01.2015

„Madrid und Athen sind die Aufsteiger”

Studie Für PwC und das Urban Land Institute ist Berlin vor München der attraktivste europäische Immobilien-Markt

Berlin. PwC und Urban Land Institute (ULI) sagen in ihrer neuesten Studie zu Europas Immobilientrends 2015: „Top-Immobilien sind überteuert, europäische Krisenländer wieder attraktiv. Und: Berlin verdrängt München als Immobilien-Markt mit den besten Investitionschancen vom Spitzenplatz.”

Hamburg dagegen befinde sich weiter unter den fünf attraktivsten europäischen Standorten, neben den beiden Aufsteigern Madrid und Athen sowie Dublin, das bereits 2014 unter den Top Fünf zu finden war. Berlin gilt als Hotspot für Medien und Technologie und weist eine vergleichsweise junge Bevölkerung aus. In diesem Bereich finden auch die meisten Einführungen von neuen Produkten bzw. Produktvorstellungen in Berlin statt oder haben zumindest einen Berlin-Bezug.Jochen Brücken, verantwortlicher Partner für den Bereich Real Estate bei PwC Deutschland, sagt: „Auch in 2015 wird unverändert viel weltweites Kapital in Europas Immobilienmarkt fließen. Das wird die Preise treiben und das Angebot weiter verknappen. Bereits jetzt erachten fast zwei Drittel der Befragten Top-Immobilien als überteuert.” Die vielfache Begründung: Das Vermietungsvolumen hielt nicht mit der Nachfrage nach Investments und der Wertentwicklung Schritt.

Augenmerk auf Trends

Investoren weichen daher zunehmend in Märkte beziehungsweise Immobilien-Assetklassen aus, mit denen sie bislang noch nicht vertraut seien. „Dabei sollten sie noch stärker auf Immobilien setzen, die von den großen Trends Urbanisierung, alternde Gesellschaft und technologische Innovation profitieren.”ULI-Chairman Jürgen Fenk meint: „Das Vertrauen in die weltweiten Immobilienmärkte ist zurückgekehrt. In der Folge nimmt die Risikobereitschaft der Inves-toren wieder deutlich zu; sie wenden sich Standorten und Sektoren zu, die bislang weniger im Fokus standen.” In den USA sei dieser Trend schon länger zu beobachten, aber seit rund einem Jahr weite er sich auch in Europa stark aus. Vor diesem Hintergrund hätten Immobilienanleger zuletzt nicht nur verstärkt in Irland und Spanien investiert, sondern auch in Athen, Amsterdam, Birmingham oder Lissa-bon. Schlusslichter im Ranking der Investoren waren Wien, Rom und Moskau. Die Aussichten der russischen Hauptstadt seien – wenig verwunderlich – stark von der geopolitischen Krise getrübt.Die Studie „Emerging Trends in Real Estate Europe 2015”, eine jährliche Erhebung des Urban Land Institute und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, widmet jedem der 28 wichtigsten europäischen Standorte ein eigenes Kapitel. Sie basiert auf Interviews mit rund 500 Marktexperten und wird seit 2006 erstellt.(lk)

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