Klagenfurt. Von den insgesamt 131 gezogenen Blutproben von Personen aus dem mit Hexachlorbenzol (HCB) belasteten Kärntner Görtschitztal liegen 21 über dem Referenzwert. „Ein vergleichbarer Fall findet sich weltweit nicht so schnell”, erklärte Umweltmediziner Hans Peter Hutter. HCB sei eben schon früh verboten worden, deshalb gäbe es keine Studien und Vergleichswerte. Die Berechnung eines konkreten Risikos sei im Fall des Görtschitztals entsprechend kompliziert, sagte Hutter. Um die Betroffenen nicht weiter zu verunsichern, wollen Land, Bund, Umweltorganisationen und die Universität eine gemeinsame Sprachregelung finden. Da es keine Medikamente dafür gibt, den HCB-Abbau im Körper zu beschleunigen, könnte den betroffenen Görtschitztalern empfohlen werden, ihre Essgewohnheiten umzustellen. „Der Hauptaufnahmeweg von HCB geht über die Ernährung”, erklärte Hutter. Besonders in Milch und Fleisch der Region wurden – und werden zum Teil noch – auffällige HCB-Konzentrationen gemessen. Obst und Gemüse – und damit die Hausgärten der Region – sind nicht betroffen. (APA)
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