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Wolfgang Ecker.

Redaktion 31.01.2022

„All-time-high“ bei Neugründungen in Niederösterreich

Im Vorjahr wurden 6.699 neue Unternehmen gegründet; der Anteil an weiblichen Gründungen liegt schon bei knapp der Hälfte aller neuen Unternehmen in Niederösterreich.

ST. PÖLTEN. 2021 wurden in Niederösterreich 6.699 neue Unternehmen gegründet. Das sind um 308 mehr als vor zwei Jahren. Rechnet man die Personenbetreuer mit ein, waren es 2021 8.079 Unternehmensgründungen, das sind um 124 mehr als 2020.

Für den Präsidenten der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Wolfgang Ecker, Grund zur Freude: „Es ist bemerkenswert, dass wir in einer wirtschaftlich so herausfordernden Zeit eine so hohe Anzahl an Gründungen haben. Der Unternehmergeist in Niederösterreich ist ungebrochen – das beweisen die vielen Gründerinnen und Gründer, die im Vorjahr den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt haben.“

Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger betont: „Niederösterreich ist und bleibt ein Land der Gründerinnen und Gründer. Ich freue mich sehr, dass wir unsere Gründerzahlen weiter steigern konnten. Im Vorjahr sind noch mehr Menschen in unserem Bundesland Unternehmerinnen und Unternehmer geworden und das zeigt für mich, dass wir hier in Niederösterreich den Betrieben die richtigen Rahmenbedingungen bieten, um wirtschaftlich tätig zu sein.“

So viele weibliche Gründungen wie noch nie
Auch der Anteil an Frauen, die sich selbstständig machen, ist wieder gestiegen: 47,3% der Gründer (ohne Personenbetreuer) sind weiblich. 2020 war dieser Anteil noch bei 45,3% gelegen – das bedeutet eine Steigerung um zwei Prozent und damit einen neuen Rekordwert: So viele weibliche Gründungen (ohne Personenbetreuer) gab es in Niederösterreich noch nie.

Die beliebtesten Branchen sind (ohne Personenbetreuer) der Direktvertrieb mit sieben Prozent, gefolgt von der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) mit 6,4 Prozent – ein Indiz dafür, dass in Zeiten wie diesen digitale Geschäftsmodelle immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Darum machen sich die Niederösterreicher selbstständig
Bei den Motiven für die Unternehmensgründung steht die Flexibilität im Vordergrund: Zwei Drittel (67,9%) nennen die „flexiblere Zeit- und Lebensgestaltung“ als Hauptmotiv für ihre Gründung. „Wollte mein eigener Chef sein“ nennen 65,4% als Motiv, gefolgt vom Wunsch, „das Ausmaß an Verantwortung, das ich als Angestellter zu tragen hatte, im eigenen Unternehmen einzubringen“ mit 63,4%.

Fast die Hälfte (48,3%) der Gründer kommt aus einer Angestelltentätigkeit. Viele Gründer möchten dieses „Sicherheitsnetz“ - zumindest am Beginn ihrer Selbstständigkeit - nicht missen: Vier von zehn (39,5%) Neugründungen in Niederösterreich erfolgen nebenberuflich.

Die Lehrausbildung ist offensichtlich eine gute Basis für die Selbstständigkeit, hat doch knapp ein Fünftel (19,8%) aller niederösterreichischen Gründer eine Lehrausbildung absolviert.

Auch bei der Lebensdauer (ohne Personenbetreuer) liegt Niederösterreich weiterhin über dem Bundesschnitt: Nach fünf Jahren sind 68,3% der NÖ-Gründer erfolgreich mit ihrem Unternehmen unterwegs, österreichweit sind es fast zwei Prozent weniger, nämlich 66,4%.

Erfolgreich mit dem „Gründerland NÖ“
Um den erfolgreichen Weg in Niederösterreich fortzusetzen, wurde im Sommer 2021 die Initiative „Gründerland Niederösterreich“ gestartet: Die Beraterinnen und Berater der Bezirksstellen der Wirtschaftskammer Niederösterreich und die Beraterinnen und Berater von riz up, der Gründeragentur des Landes Niederösterreich, arbeiten gemeinsam für alle Gründerinnen und Gründer in Niederösterreich. Dabei konzentriert sich riz up auf den betriebswirtschaftlichen Teil und die Wirtschaftskammer auf den rechtlichen Teil der Gründung. Aktuell wurde der Gründungszuschuss gestartet, mit dem Gründer seit heuer statt 1.200 nun 2.000 € finanzielle Unterstützung bei ihrem Weg in die Selbstständigkeit erhalten. (red)

Alle Kontaktadressen und weitere gemeinsame Initiativen finden Sie auf www.gruenderland-noe.at

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